BurkanaEin Stück Borkum...



Von Freitag bis Sonntag (16. – 18. September 2022) ist es so weit. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause findet endlich wieder der Hamburger Hafengeburtstag statt, der mehr als eine Million Besucher sowie Hunderte Schiffe aus sämtlichen Bereichen des maritimen Lebens in die Hansestadt locken wird.

Natürlich darf dabei auch das Feuerschiff BORKUMRIFF nicht fehlen, das sich bereits in den Jahren 2017 und 2018 direkt an den Landungsbrücken präsentierte – und als Traditionsschiff sowie ehemaliger schwimmender Leuchtturm eine herausragende Bedeutung in der Geschichte der Seefahrt einnimmt. So bewahrte die BORKUMRIFF bis zu ihrer Außerdienststellung im Jahre 1988 zahlreiche Schiffe davor, im berüchtigten Seegebiet Borkum Riff in Seenot zu geraten – und übt daher nach wie vor große Faszination auf jeden Seebären aus.

Heute liegt die BORKUMRIFF als anerkanntes technisches Kulturdenkmal und Nationalparkschiff im Schutzhafen der Nordseeinsel Borkum vertäut – und bietet hier einen Einblick in die Epoche der Feuerschiffe sowie eine interessante Ausstellung rund um das Thema UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer.

Um Wartung und Instandhaltung der – liebevoll auch als ‚Rote Lady’ bezeichneten – BORKUMRIFF kümmern sich die mehr als 250 Mitglieder des Fördervereins Feuerschiff Borkumriff, mit deren Hilfe sich das Schiff zu einer touristischen Attraktion entwickelt hat. Zugleich hält der Verein es fahrbereit und unternimmt jährlich einen großen Törn mit der ehrenamtlichen Mannschaft.

„Wir freuen uns sehr darauf, in diesem Jahr wieder Teil des weltweit größten Hafenfestes zu sein und mit der BORKUMRIFF an eine der spannendsten Epochen der Seefahrtsgeschichte zu erinnern“, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins Feuerschiff Borkumriff, Klaus Kühl-Peters.

Im Verbund mit weiteren Feuerschiffen
Im Rahmen der Zusammenarbeit im 2019 gegründeten Dachverband Maritimes Kulturgut Deutsche Feuerschiffe e.V. – in dem sich die Feuerschiffe BORKUMRIFF, FEHMARNBELT, ELBE 1, ELBE 3, AMRUMBANK/DEUTSCHE BUCHT, WESER UND BÜRGERMEISTER ABENDROTH zusammengeschlossen haben – wird die BORKUMRIFF voraussichtlich im Verbund mit weiteren fahrbereiten „schwimmenden Leuchttürmen“ in Hamburg einlaufen.

Während der Open Ship-Zeiten können Besucher die BORKUMRIFF sowie die ELBE 1 an einem zentralen Liegeplatz besichtigen und an Bord interessante Informationen rund um die Geschichte, Technik und frühere Einsätze der Feuerschiffe erfahren.

Nach zehn Tagen intensiven und erfolgreichen Arbeiten hat die BORKUMRIFF den Dock der Werft „Emden Dockyard“ am Donnerstag (17. Dezember) verlassen. Da die nötige Reparatur der Welle am Feuerschiff etwas aufwendiger war, als ursprünglich vorgesehen, musste der Werftaufenthalt um ein paar Tage verlängert werden.

Nach der Ausdockung machte die Rote Lady zunächst am benachbarten Pier in Emden fest, bevor sie sich am Freitagmorgen im Anschluss an eine pünktliche Schleusung durch die Große Seeschleuse wieder auf die Rückreise nach Borkum begab. Derzeit befindet sich das stolze Traditionsschiff im Fahrwasser auf der Ems und wird seinen angestammten Liegeplatz voraussichtlich gegen 13.30/14 Uhr erreichen. Wir freuen uns, die Rote Lady wieder in ihrem Heimathafen begrüßen zu dürfen!!!

Fotos: Ingo Schoon + Christian Nützel

Am heutigen 3. Dezember 2020 hieß es für das Feuerschiff BORKUMRIFF wieder Leinen los. So machte sich die Rote Lady auf den Weg nach Emden, wo sie bis voraussichtlich zum 11. Dezember eingedockt wird. In der Werft „Emden Dockyard“ werden dabei dringend notwendige Reparaturen an der Welle (Verbindung von der Maschine zur Schraube) durchgeführt. Bei der Gelegenheit wird gleichzeitig das Unterwasserschiff begutachtet, gereinigt und von Muschelbefall befreit. Oberstes Ziel des Werftaufenthaltes ist die Verlängerung der Fahrerlaubnis, die im September 2021 ausläuft.

Erfolgreiche Überfahrt

Pünktlich um 9.30 Uhr hat das Traditionsschiff im Borkumer Schutzhafen abgelegt und wurde mit Hilfe eines Schleppers bis nach Emden gezogen. Nachdem die Rote Lady auch die Große Seeschleuse durchquert hatte, erreichte sie um 13.30 Uhr den Liegeplatz im Emder Hafen. Hier wird das Traditionsschiff nun – übrigens in direkter Nachbarschaft zum Feuerschiff Amrumbank – die Nacht verbringen, bevor es am 4. Dezember in den Dock fährt. Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden.

Die Mitglieder des 2007 gegründeten Watertoorn Börkum e.V. haben sich dem Erhalt des Borkumer Wasserturms verschrieben. Dank ihres ehrgeizigen Einsatzes konnten in den vergangenen Jahren sowohl die hölzerne Laterne rekonstruiert als auch die Außenfassade saniert werden.

Oberstes Ziel des rund 500 Mitglieder umfassenden Vereins ist es, den Wasserturm wieder komplett herzurichten und der Öffentlichkeit als Wassermuseum zugänglich zu machen. Nachdem sich die Verantwortlichen bereits im November 2019 über eine Förderung des Bundes in Höhe von 912.000 € freuen durften, hat im Juli 2020 auch das Wirtschaftsministerium des Landes Niedersachsen bestätigt, die Einrichtung eines Wassermuseums sowie Erlebnis- und Bildungszentrums im Borkumer Wasserturm mit rund 1,8 Millionen € zu fördern.

Nachdem der Verein am 24. November auch den letzten Zuwendungsbescheid erhalten hat, wird er sich nun daran machen, die damit verbundenen Fördergelder sowie den selbst aufgebrachten Eigenanteil von rund 300.000 Euro in die konkrete Umsetzung der nächsten Bauschritte zu investieren. Dabei wird sich der Vorstand zunächst u.a. mit Architekten und dem Bauamt der Stadt Borkum austauschen, ein genaues Leistungsverzeichnis für den Watertoorn, das geplante Waterhuus sowie die Einrichtung beider Gebäude erstellen und entsprechende Ausschreibungen vorbereiten. „Wir werden in den nächsten zwei Jahren voll und ganz beschäftigt sein mit dem Umbau des Wasserturms zu einem Museumsgebäude und der Errichtung des Waterhuus – und werden die Öffentlichkeit regelmäßig über den Baufortschritt informieren“, erklärt der Vorsitzende Werner Tapper.

 

 

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat den Zuschuss für die Sanierung des Feuerschiffs BORKUMRIFF noch einmal um eine Million Euro erhöht. Mit den bereits bewilligten 1,3 Millionen Euro beläuft sich die Fördersumme des Bundes damit auf mehr als 2,3 Millionen Euro.

„Das war ein hartes Stück Arbeit. Aber dank der guten Vorbereitung durch den Förderverein Feuerschiff BORKUMRIFF um den Vorsitzenden Klaus Kühl-Peters sowie der Stadt Borkum kann das große Projekt jetzt verwirklicht werden“, erklärt die SPD-Landtagsabgeordnete Hanne Modder (Bunde), die Borkum und das Feuerschiff zuletzt mehrfach besucht hatte und sich für eine Förderung auf allen Ebenen einsetzte.

Mit dem ausschließlich zweckgebundenen Geld soll schon bald zum einen die Dauerausstellung rund um den Nationalpark Wattenmeer erneuert werden, während zum anderen natürlich auch das Feuerschiff technisch saniert wird, um stets fahrbereit zu bleiben. Unter anderem geht es dabei um die Maschine, Tanks und Rohrleitungen, den Feuerturm, die Inneneinrichtung sowie Sicherheitsanlagen. „Ich bin über diese gute Nachricht aus Berlin überaus dankbar und freue mich sehr, dass uns das gemeinsam gelungen ist“, so Hanne Modder. Auch Klaus Kühl-Peters zeigt sich sehr erfreut: „Ich bin mehr als überrascht darüber, in diesen Zeiten eine solch positive Nachricht übermittelt zu bekommen. Nun sind wir alle umso mehr motiviert, die Ärmel für den Erhalt unserer Roten Lady noch weiter hochzukrempeln!“

Ob Sonnenuntergänge an der Promenade, buntes Strandleben oder die facettenreiche Natur – die Nordseeinsel Borkum lädt rund um die Uhr dazu ein, den Fotoapparat zu zücken, um die vielen wunderbaren Eindrücke im Bild festzuhalten und mit seinen Mitmenschen zu teilen.

Darum wundert es auch nicht, dass Borkum laut einer Auswertung des Online-Reiseportals Travelcircus auch in diesem Jahr zu den beliebtesten Fotomotiven auf dem Bildernetzwerk Instagram zählt. Mit 137.768 Beiträgen steht die größte ostfriesische Insel demnach auf Rang drei der Kategorie ‚Kleinstadt-Inseln’. „Unsere Insel hält zahlreiche schöne Fotomotive bereit. Deswegen freuen wir uns sehr, dass Borkumer und Gäste sie täglich in die Welt hinaustragen. Eine bessere Werbung gibt es nicht“, freut sich der Geschäftsführer der Nordseeheilbad Borkum GmbH, Göran Sell.

Nach erfolgreichen Voruntersuchungen ist es gelungen, im Naturschutzgebiet Borkum Riffgrund Austernriffe anzulegen. Sie bilden den Grundstein für eine nachhaltige Wiederansiedlung der ökologisch wertvollen und einst zahlreich vorhandenen heimischen Europäischen Auster. Mit der Wiederansiedlung starten das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), die europaweit erste Restaurationsmaßnahme für diese Art in einem Natura 2000-Meeresnaturschutzgebiet im offenen Meer.

Einige Kilometer von der Insel Borkum entfernt liegt die FS Heincke im Naturschutzgebiet Borkum-Riffgrund vor Anker. Hier wird die Europäische Auster (lat. Ostrea edulis) auf dem Meeresgrund der Nordsee durch das RESTORE-Forschungsteam um Dr. Bernadette Pogoda wieder angesiedelt. (Bildquelle: Alfred-Wegener-Institut/Laura Niemeyer)

Dezimiert durch menschliche Einflüsse wie Überfischung und Umweltbeeinträchtigungen, werden in ganz Europa die Bestände der Europäischen Auster als stark gefährdet eingestuft. In der deutschen Nordsee gilt die Art seit etwa 1930 bis auf seltene Einzelfunde als ausgestorben. „Dabei haben Austern für das ökologische Gesamtgefüge der Nordsee wichtige Funktionen“, erklärt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des BfN: „Sie können nicht nur große Wassermengen filtrieren, sondern auch Riffe bilden. Solche biogenen, also von Lebewesen aufgebauten Riffe, sind in der Nordsee heute sehr selten. Sie weisen eine besonders hohe biologische Vielfalt auf und haben damit eine große Bedeutung für den Meeresnaturschutz.“

Große Herausforderung

Dr. Bernadette Pogoda, Projektleiterin am AWI, berichtet von der Ausbringung der Austern in der Nordsee Ende Juli: „Wir haben trotz der Herausforderungen der Offshore-Bedingungen weit draußen mit Wind, Wellen und größeren Wassertiefen planmäßig Austernriffflächen mit jungen Austern unter Wasser im Borkum Riffgrund aufbauen können. Das ist ein großer Erfolg und könnte schon in wenigen Jahren durch die großflächige Umsetzung dieser Meeresnaturschutzmaßnahme zu wichtigen ökologischen Effekten führen.“

Die Austernriffflächen wurden in etwa 30 Meter Tiefe auf dem Meeresboden angelegt: Auf dem sandigen Untergrund wurden durch das Tauchteam lebende Austern direkt oder auf Kalksteinen und Sandsteinblöcken ausgebracht. Zusammen mit der jeweiligen Unterlage bilden diese das Pilotriff. Weitere Flächen sollen zukünftig angelegt werden, wobei berücksichtigt wird, auf welchen Unterlagen sich die Austern im Offshore-Bereich am besten entwickeln. Solche Maßnahmen bilden einen wichtigen Beitrag für das Management und das Erreichen der Schutzziele der küstenfernen Meeresschutzgebiete in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), für die das BfN zuständig ist.

Grundstein gelegt

Biologin Verena Merk überprüft die Austern in den Körben, sortiert „Eindringlinge“, wie Seesterne und kleine Krebse aus und wäscht die Austern im Anschluss. (Foto: Alfred-Wegener-Institut / Laura Niemeyer)

Mit dem erfolgreichen Aufbau der Borkum Riffgrund-Austernriffflächen wurde jetzt der Grundstein für die weitere Entwicklung gelegt. In den kommenden Jahren werden nun das Wachstum und der Gesundheitszustand der Austern und die ökologische Funktion der Austernbänke untersucht. Dabei wird zum Beispiel die Biodiversität, also welche weiteren Organismen das Riff besiedeln oder zur Eiablage und als Kinderstube nutzen, erfasst. Insgesamt werden wissenschaftliche und praktische Grundlagen für weitere zukünftige Entwicklungen und Maßnahmen für die Wiederansiedlung der Europäischen Auster geschaffen, um wieder großflächige und sich selbst erhaltende Bestände der bedrohten Austernart und des Ökosystems Austernbank aufzubauen.

Am 8. September 2020 erhielt die Stadt Borkum für ihr Engagement auf dem Weg zur „Emissionslosen Insel 2030“ den mit 10.000 € dotierten Zukunftspreis. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen des Wettbewerbs „Klima kommunal“, der alle zwei Jahre vom niedersächsischen Umweltministerium sowie den niedersächsischen kommunalen Spitzenverbänden ausgerichtet wird.

Die Stadt Borkum wird damit für ihr ehrgeiziges Bestreben belohnt, die Nordseeinsel Borkum bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu gestalten und den CO2-Ausstoß bis dahin auf ein Minimum zu reduzieren. Besonders die Borkumer Stadtwerke tragen einen großen Anteil an der Auszeichnung, da der kommunale Versorger bereits seit vielen Jahren auf erneuerbare Energien setzt, entsprechende Informationsveranstaltungen organisiert und eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit betriebt, die bis in die Borkumer Schulen reicht.

Ziel des Wettbewerbs ist es, die vielen kreativen und innovativen lokalen Klimaschutzaktivitäten im Land einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und das kommunale Engagement zu würdigen. 50 Kommunen haben sich in diesem Jahr mit 54 Wettbewerbsbeiträgen beteiligt. Das Umweltministerium hat insgesamt 100.000 Euro Preisgeld zur Verfügung gestellt. Über die Vergabe der Auszeichnungen entschied eine achtköpfige Fachjury.

Neben Borkum wurden auch die Städte Oldenburg (für ihre Solar- und Bildungsinitiativen) und Osnabrück (für ihr systematisches Engagement im Klimaschutz und bei der Klimafolgenanpassung) ausgezeichnet. Diese tragen fortan den Titel „Niedersächsische Klimakommune 2020“. Außerdem erhielten der Regionalverband Großraum Braunschweig, die Stadt Gehrden, die Stadt Langenhagen, die Hansestadt Uelzen sowie die Landkreise Wittmund und Friesland als Leuchtturmprojekte entsprechende Auszeichnungen.

 

Von der Nordsee aus direkt zum Mars? Was sich hier wie das Drehbuch für einen Blockbuster-Hollywood-Film anhört, könnte tatsächlich bald Realität werden. So plant der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) die Errichtung einer Offshore-Plattform in der Nordsee, die als Startplatz für Miniraketen fungieren soll. „Seit Herbst 2019 propagiert der BDI öffentlich die Errichtung eines nationalen Weltraumbahnhofs in Deutschland“, bestätigt Dr. Ulrich Nussbaum, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, in einer Antwort auf die schriftliche Anfrage der Bundestagsabgeordneten Katja Keul (Bündnis 90/Die Grünen). „Anfangs wurde der Start von einem Trägerflugzeug erwogen: Ein Flugzeug startet in Deutschland, transportiert die Rakete an einen geeigneten ‚Abschussort’ (z.B. im Atlantik) und ‚feuert’ dort die Rakete vom Flugzeug ab. Mittlerweile konzentriert sich der BDI auf den klassischen Start von einer Plattform (schwimmend oder fest) – und zwar in der Nordsee.“

Derzeit arbeiten der BDI und Schiffbau-Unternehmen an einer Strategie zur Umsetzung des Projektes – und wollen im Herbst ein konkretes Konzept vorlegen. Wo genau die Startrampen für die Flüge ins All stationiert werden sollen, steht noch nicht fest. Das Bundeswirtschaftsministerium macht seine Unterstützung von der Wirtschaftlichkeit des ‚Weltraumbahnhofs“ abhängig und hat das BDI darum gebeten, zunächst mögliche Investoren und den zu erwartenden Bedarf zu benennen. Die BURKANA-Redaktion hält Sie über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden.

Bildquelle: pixabay.com

Der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers und Bürgermeister Jürgen Akkermann unterzeichneten am 16. Juli 2020 auf Borkum einen besonderen Kaufvertrag. Die Stadt erwarb für einen symbolischen Euro das Mehrfamilienhaus Kirchstraße 2 a, nördlich des Alten Turms, hinter dem Toornhus gelegen. Die Stadt Borkum verpflichtet sich, im Gegenzug künftig Mietverträge mit einem nach oben genau definiert begrenzten Mietzins abzuschließen und das Gebäude für einen Betrag von ca. 300.000 Euro zu sanieren. „Die sechs Wohnungen bleiben somit in öffentlicher Hand“, betont Bürgermeister Akkermann die Win-win-Situation für die Stadt Borkum und das Land Niedersachsen. Der Minister verwies auf die besondere wohnungswirtschaftliche Situation auf den Ostfriesischen Inseln und betonte, dass der Vertrag den Weg eröffne, den Sanierungsbedarf am Haus mit Augenmaß zu beheben, „ohne dass die Mieter hierfür über Gebühr finanziell herangezogen“ würden.

Minister Reinhold Hilbers, Bürgermeister Jürgen Akkermann, MdL Hanne Modder und die Crew der BORKUMRIFF, korrekt mit Abstand in Corona-Zeiten

Bei einem abendlichen Besuch auf dem Feuerschiff BORKUMRIFF wiesen der Bürgermeister und der Vorsitzende des Fördervereins Feuerschiff Borkumriff e.V. Klaus Kühl-Peters den Minister auf die schwierige Finanzsituation des maritimen Wahrzeichens Borkums hin. „Die Stadt ist Eigentümerin des Schiffes und wird es auch bleiben“, sagte Jürgen Akkermann und betonte die großartige Arbeit des Fördervereins und seiner ehrenamtlichen Mitglieder zum Erhalt der BORKUMRIFF. Minister Hilbers weiß um die Sorgen zur Erhaltung des Schiffes. Er kenne auch die Situation, dass finanzielle Mittel des Bundes zur Verfügung stünden, wenn das Land eine entsprechende Co-Finanzierung mittrage. Leider hatte der Minister aber dazu für die Feuerschiffer keine zufriedenstellende Antwort im Gepäck. Es gäbe im Land Niedersachsen viele ähnliche Projekte, und bis zum Ende des Jahres und weiteren Steuerschätzungen könne er keine definitive Förderzusage geben.

In der Nacht zum 2. Januar 2019 ist Niedersachsen knapp an einer schweren Schiffskatastrophe vorbeigeschrammt: In der Nordsee geriet das Groß-Containerschiff „MSC Zoe“ nahe der ostfriesischen Insel Borkum in stürmische See. 342 Container gingen über Bord, von den bis heute nicht alle geborgen werden konnten. Jetzt liegt das Abschlussgutachten der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) zur Havarie vor.

Zentrales Ergebnis: Extreme Bewegungen und Beschleunigungskräfte des Schiffs, Kontakt oder Beinahe-Kontakt zum Meeresboden, über Deck fließendes Wasser und Wellenschläge – keines dieser Phänomene oder ihre Kombination konnten als klare und eindeutige Havarie-Ursache ermittelt werden. „Das bedeutet für mich unterm Strich – und damit wiederhole ich meine Forderung an den Bund, die wir als Land Niedersachsen schon im Bundesrat gestellt haben: Groß-Containerschiffen muss grundsätzlich die küstennahe Route verboten werden“, so Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies.

Es bleibt wenig Zeit

Laut BSU-Abschlussbericht gab es auch Warnmeldungen für die Beladung, die offenkundig nicht beachtet wurden, so Lies. „Das bedeutet: Für die ganz großen Containerschiffe muss untersucht werden, ob sie nicht viel größeren Belastungen ausgesetzt werden als bisher angenommen und ob das Laschen, also die Sicherung der Container an Bord, ganz anders aussehen muss. Und es muss überprüft werden, ob die Containerriesen, die heute doppelt so groß sind wie noch vor 15 Jahren, ganz anders gebaut werden müssen, um die enormen Lasten“, fordert Lies. „Neue Schiffe zu bauen dauere aber Jahre. Und so viel Zeit haben wir nicht. Wir müssen jetzt unsere Küsten bestmöglich schützen und brauchen im Havariefall ausreichend Zeit, um reagieren zu können.“

Besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Herbststürme fordert Lies den Bund dazu auf, dafür Sorge zu tragen, dass Containerschiffe möglichst weit weg von der Nordseeküste gelotst werden. Denn viele Menschen an der Küste hätten schon jetzt Angst um ihre Sicherheit und Existenz mit Blick auf mögliche weitere Havarien.

Quelle: Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

Anlässlich des heutigen weltweiten „Tags des Seefahrers“ hat die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Dr. Karin Kammann-Klippstein, die wichtigen Bedeutung der Schiffsbesatzungen betont: „Das Motto des diesjährigen Tages des Seefahrers lautet: ‚Seafarers are Key Workers – Seefahrer sind systemrelevant’. Und das gilt unabhängig von der aktuellen Corona Pandemie.“

Über 1,2 Millionen Seeleute sorgen jeden Tag dafür, dass Schiffe zwischen allen Kontinenten fahren. Sie verschiffen Güter aller Art und stellen damit sicher, dass die Weltwirtschaft funktioniert. Auch während der Einschränkungen, die Corona mit sich bringt, läuft die weltweite Versorgung mit Gütern, insbesondere auch mit Lebensmitteln, Medikamenten und Schutzausrüstung ohne Unterbrechung weiter. „Dies wäre ohne die Seefahrerinnen und Seefahrer nicht möglich“, so Dr. Kammann-Klippstein.

2010 erklärte die IMO zusammen mit den Vereinten Nationen den 25. Juni zum internationalen Tag des Seefahrers. Ein gesteigertes Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Belange und Leistungen der Seeleute und des internationalen Seehandels, ein deutliches Signal an die Seeleute, dass ihre Arbeit anerkannt und geschätzt wird und forcierte Anstrengungen auf regulatorischer Ebene, damit Seeleute ihre Dienste gut und sicher anbieten und durchführen können, sind die Ziele des Tages.

Quelle: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)

Seit dem Ende des Lockdowns strömen viele Urlauberinnen und Urlauber an die deutschen Küsten. Dieser Tapetenwechsel tut nicht nur gut, sondern kann gerade in Zeiten von Corona auch das Immunsystem nachhaltig stärken, wie die Ostfriesische Inseln GmbH jüngst bestätigte. Wieso ein Aufenthalt auf Borkum unsere Abwehrkräfte stärkt, erklärt im Folgenden Univ.-Doz. Dr. Friedhart Raschke.

„Das menschliche Immunsystem verfügt über eine enorme Leistungsfähigkeit, um mit Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen fertig zu werden. Es stellt ein komplexes Netzwerk dar, das aus dem Kreislauf mit Arterien, Venen und Kapillaren, dem Lymphsystem, den blutbildenden Knochen und verschiedenen Organen besteht. Bedingung für die Wirksamkeit ist, dass Immun-Zellen und -Botenstoffe inner- und außerhalb der Zellen leicht und schnell überall hingelangen können. Ganz besonders auch zu den Schleimhäuten, wo Erreger von außen eindringen können. Je größer die Mobilität zwischen den verschiedenen Kompartimenten für die Immunzellen und -Moleküle, umso höher die Immun-Leistungsfähigkeit. Eine ausgeprägte Mikrozirkulation mit Stoffaustausch zwischen Gefäßen, Kapillaren und Zellgewebe schafft diese Voraussetzung“, erläutert Univ.-Doz. Dr. Friedhart Raschke, der u.a. die Leitung des „Instituts für Rehabilitationsforschung Norderney“ innehatte. Dies bedeute, dass alle natürlichen therapeutischen Maßnahmen, die die Mikrozirkulation anregen, auch die Immunabwehr stärken. Dazu zählten in erster Linie Kaltreize, die über Thalasso, Abhärtung und Klimatherapie zur Anregung der Mikrozirkulation führen.

Wer zusammenfassend also sein Immunsystem stärken und der Corona-Pandemie entschieden entgegentreten möchte, der sollte seinen nächsten Urlaub unbedingt an der Küste – bestenfalls auf dem schönsten Sandhaufen der Welt buchen. Denn auf Borkum ist das Klima aufgrund der Entfernung zum Festland noch gesünder als anderswo.

Unter folgendem Link finden Sie den vollständigen Autorenbeitrag von Univ.-Doz. Dr. Friedhart Raschke zum Download: https://bit.ly/30dtD7X

 

 

Schall kann bei Meerestieren, vor allem bei marinen Säugetieren, schwere, auch tödliche Verletzungen verursachen. Um die Tiere vor dem Schall zu schützen, der bei der Errichtung von Offshore-Windenergieanlagen entsteht, hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee einen Grenzwert für den sogenannten Rammschall von 160 Dezibel in 750 Meter Entfernung von der Schallquelle festgelegt. Errichter von Offshore-Windparks müssen den Schall während der Bauarbeiten messen und die Daten dem BSH übermitteln. Diese Daten hat das BSH gesammelt, qualitätsgeprüft und in dem Fachinformationssystem MarinEARS für alle Interessierten bereitgestellt.

Erfasst sind detaillierte Daten zum Rammschall sowie zu den verwendeten Schallminderungssystemen. MarinEARS enthält die Schall-Daten aus der Errichtung von rund 1.500 Fundamenten und 2.500 Pfählen, Informationen zum Rammschall von über 25 Millionen Hammer-Schlägen sowie Daten aus Messungen des Umgebungs- und Betriebsschalls. Darüber hinaus informiert die Datenbank unter anderem, wann der Schall emittiert wurde, aus welcher Schallquelle er stammt und welches Schallschutzsystem verwendet wurde.

Diese weltweit einzigartige Datenbank ermöglicht neben der ökologischen Bewertung auch die einfache Berichterstattung zu Schalleinträgen, zu der Deutschland zum Schutz der Meere nach der Meeresstrategierahmenrichtlinie MSRL verpflichtet ist. Unternehmen erhalten einen umfassenden Überblick über Schalldaten und haben so die Möglichkeit, Erkenntnisse für die jeweils beste technische Lösung zur Reduktion des Schalls in aktuellen oder zukünftigen Vorhaben zu gewinnen. Auch für Forschungsprojekte stellt dieses Fachinformationssystem eine wertvolle Datenquelle dar.

Quelle: www.bsh.de.

Bildquelle: Ørsted)

Aufgrund der Erfahrung mit massiven Überflutungen wurden ab dem Spätmittelalter immer größere Deichanlagen errichtet, die den zunehmenden Höhen der Sturmfluten laufend angepasst wurden. Auch auf Borkum entstanden in dieser Zeit die ersten richtigen Deichanlagen. Bereits um 1500 wurde ein entsprechender Schutzwall angelegt, der vom heutigen Heimatmuseum ‚Dykhus’ entlang der heutigen Richthofenstraße bis hin zum heutigen Stadtwerkegelände an der Hindenburgstraße verlief. 1620 folgte der Bau des ‚Alten Deiches’, der 1804 durch den Upholm bis zum Barbaraweg erweitert und später noch erhöht wurde.

Massives Schutzsystem

Ein massives Schutzsystem zur Seeseite hin wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der heutigen Heimlichen Liebe bis zum Café Seeblick errichtet. Neben den bereits künstlich geschaffenen Schutzdünen, Buhnen, Strandmauern und Deckwerken entstand so eine zusätzliche massive Schutzanlage, die den Bestand der Insel sicherte.

Ein Teil dieser Anlage – d.h. die Promenade vom Nordbad bis zur Heimlichen Liebe – wurde von 2011 bis 2013 aufwendig saniert und so fit für die Zukunft und potenzielle heftigere Sturmfluten gemacht. Kleiner Tipp: Seitdem auch die teilweise versandeten Flächen der Schutzanlage in Richtung Café Seeblick wieder freigelegt wurden, können Sie ausgehend von der Heimlichen Liebe bis dorthin eine herrliche Fahrradtour unternehmen. Auf der Tour bekommen Sie zudem einen guten Eindruck davon, welche erfolgreiche ‚Arbeit’ die Schutzdünen und -anlagen seit ihrem Bestehen verrichten.

Ausbau des Sturmflutschutzes

Einen großen Einfluss auf den Sturmflutschutz hatte ab 1869 der Ausbau von Strandschutzwerken und Verkehrsanlagen auf dem Inselwatt. So wurden auf Borkum bis heute 6,5 km Uferschutzwerke und 35 Buhnen gebaut, der Reededamm mit Inselbahnstrecke errichtet und die Hafenanlage in Betrieb genommen, an die später der Leitdamm Fischerbalje anschloss. Darüber hinaus ließen die Verantwortlichen bereits zwischen 1864 und 1869 den Hinterwall errichten, der die Ost- und Westlanddünen verband. Die Sandfläche zwischen Ost- und Westland – das sogenannte Tüskendör – die sonst regelmäßig überflutet wurde und die Insel in ein Ost- und Westland teilte, konnte somit verschlossen werden. 1936 schließlich unterstützten die Verantwortlichen diese Konstruktion durch die Errichtung des Hindenburgdamms zur Seeseite.

Um auch Überflutungen von der Wattseite zu verhindern, errichteten die Insulaner in den 1930er-Jahren zunächst einen Deich vom Ostende der Woldedünen bis zum Ostende der Bantjedünen und kurz darauf einen Sommerdeich zwischen der Nordhälfte der Bantjedünen bis zum Südende des Steernklippsteert im Osten der Insel. Die Deichzüge wurden schließlich 1975/76 zum Hauptdeich bzw. Hopp-, Tüskendör- und Steernklippsteert-Deich mit einer Gesamtlänge von 4,9 Kilometern ausgebaut. Auch hier ein kleiner Tipp an die Gäste der Insel: Der Deich lädt zu unvergesslichen Radausflügen ein, auf denen Sie einen wunderbaren Blick über das Wattenmeer und die Natur Borkums haben. Am Ende des Deichs erwartet Sie zudem eine Aussichtsdüne, von der aus Sie das Panorama von Meer und Insellandschaft genießen können.

Mitte der 1970er wurde im Übrigen auch der sogenannte „Schwarze Deich“ an der ehemaligen Jugendherberge errichtet. Nach der kürzlich erfolgten Komplettsanierung lädt dieser als Wattenmeer-Promenade mit einer Länge von 1,3 Kilometern künftig zu Ausflügen ein, auf denen die Insel von einer ganz neuen Perspektive betrachtet werden kann.

Neue Herausforderungen

So ist auf Borkum im Laufe der Zeit ein echtes Bollwerk entstanden, das heftigen Sturmfluten erfolgreich die Stirn bietet. Zwar gab es in der jüngsten Vergangenheit immer wieder extremes Hochwasser, das den schönsten Sandhaufen der Welt ‚getroffen hat’ und zu vereinzelten Dünenabbrüchen, Strandschwund etc. führte (z.B. durch Sturmtief Kyrill im Januar 2007 oder Xaver Anfang Dezember 2013). Von allzu großen Schäden blieb die größte der Ostfriesischen Inseln aber glücklicherweise bisher verschont – so auch beim Orkantief Sabine Anfang Februar 2020. Nicht so viel Glück hatte dabei übrigens die Insel Wangerooge – dort sorgen die durch Sabine aufgepeitschten Fluten dafür, dass große Teile des Strandes wegbrachen.

Jedoch sollte sich hier niemand auf den Lorbeeren ausruhen! Denn der mit dem Klimawandel einhergehende Meeresspiegelanstieg wird auch Borkum längerfristig vor neue Herausforderungen stellen. So identifiziert der Generalplan des NLWKN neben der regelmäßigen Erhöhung, Verstärkung und Grundinstandsetzung bestehender Anlagen die folgenden langfristigen konkreten Bedarfe für Borkum:

  • Bau eines Lahnungssystems (= Uferschutzanlagen) vor dem Hopp- und Tüskendör-Deich
  • Fußsicherung vor dem Reededamm (= zusätzliche Sicherung des Damms)
  • Wiederaufbau, Verstärkung und Sicherung der Schutzdünen durch Sandfang- und Dünenfestlegungsmaßnahmen
  • Verstärkung der Schutzdünen im Bereich der Süd- und Woldedünen (Greune Stee)

Süßwasserlinse vorerst sicher

Auch die Süßwasserlinse, dank der sich Borkum autark mit Trinkwasser versorgen (siehe Grafik) und somit komplett auf Wasserlieferungen vom Festland verzichten kann, scheint vorerst nicht akut von einem möglichen Meeresspiegelanstieg bedroht zu sein. „Tatsache ist, dass bei einer Mächtigkeit der Süßwasserlinse von mehr als 50 Metern ein langsamer Meeresspiegelanstieg um wenige Zentimeter keinen nennenswerten Einfluss auf die Süßwasserlinse ausüben kann“, erklärt Sebastian Winter, Geschäftsführer von HSW Nordwest – Ingenieurbüro für Hydrogeologie, Sedimentologie und Wasserwirtschaft in Leer. „Es wäre auch denkbar, dass die Insel mit in die Höhe wächst und damit die Verhältnisse unverändert blieben.“

Bildquellen: NLWKN, Torsten Dachwitz

Wie schätzen Sie die Prognosen bezüglich des Meeresspiegelanstiegs ein?

Eine globale Erwärmung und ein daraus resultierender beschleunigter Anstieg des Meeresspiegels werden unstrittig kommen. Über seine Größenordnung gehen indes die Meinungen der Wissenschaftler deutlich auseinander. Die Experten des Weltklimarates IPCC gehen in ihrem letzten Bericht aus dem September 2019 von einem Anstieg des Meeresspiegels zwischen 60 und 110 Zentimetern bis zum Ende dieses Jahrhunderts aus. Solche Projektionen bis zum Ende des Jahrhunderts und darüber hinaus sind naturgemäß von zahlreichen Unsicherheiten gekennzeichnet. Die hohen Schwankungsbreiten beruhen dabei vor allem auf unterschiedlichen Szenarien für die weltwirtschaftliche Entwicklung und der politischen Entscheidungen zum Klimaschutz sowie auf naturwissenschaftlichen Kenntnisdefiziten.

Sind die Küstenländer gegen den Meeresspiegelanstieg gewappnet?

Die Prognosen der Forscher werden vom NLWKN und vom Land Niedersachsen sehr ernst genommen. Bereits seit 2007 wird deshalb ein Meeresspiegelanstieg von 50 cm für Küstenschutzplanungen als Vorsorgemaß bei allen Deicherhöhungen und Deichneubauten  berücksichtigt. Massivbauwerke wie Sperrwerke, Siele und Schutzmauern werden zudem heute schon so gegründet, dass sie nachträglich um bis zu einen Meter nachgerüstet werden können; auch die Deiche können jederzeit erhöht werden. Ein deutlich verstärkter Anstieg des Meeresspiegels ist auch in ungünstigen Projektionen vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zu erwarten. Es verbleiben also auch bei ungünstigen Entwicklungen noch mehrere Jahrzehnte für weitere Anpassungsmaßnahmen. Die Küstenländer sind gegenwärtig dabei, gemeinsam Strategien zur Anpassung an den Klimawandel auf Basis der Ergebnisse des SROCC (Sonderbericht über die Ozeane und die Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima) des IPPC weiterzuentwickeln.

Wie reagiert der NLWKN auf den steigenden Meeresspiegel?

Der NLWKN verfolgt die Debatte um den steigenden Meeresspiegel und mögliche Auswirkungen auf den Küstenschutz in unserer Region sehr aufmerksam. Dabei steht er auf verschiedenen Ebenen in engem Austausch mit den anderen deutschen und europäischen Küstenländern und beteiligt sich bereits seit Jahrzehnten an entsprechenden europäischen Forschungsvorhaben. Genannt sei hier beispielhaft das Forschungsprojekt WADE der Forschungsstelle Küste, welches sich schon Anfang der 1990er-Jahre mit Auswirkungen eines beschleunigten Meeresspiegelanstiegs auseinandersetzte.

Wesentlich ist aus Sicht des NLWKN, den technischen und wissenschaftlichen Kenntnisstand laufend zu verbessern und den Sicherheitsstandard der Küstenschutzanlagen regelmäßig zu überprüfen. Nach 2007 und der Vorlage des Generalplans Küstenschutz wurden die Deiche 2013 erneut überprüft – die Ergebnisse fließen in die aktuelle Küstenschutzplanung ein. Ganz grundsätzlich gilt: Küstenschutz wird auch in Zukunft eine Daueraufgabe bleiben. Trotzdem muss betont werden, dass der Küstenschutz in Niedersachsen heute ein bislang nicht gekanntes Sicherheitsniveau bietet. Je nach regionalen Gegebenheiten liegen die Deichhöhen z.T. bei mehr als neun Metern über dem jeweiligen Gelände. Allein im zurückliegenden Jahr 2019 sind umfangreiche Küstenschutzprojekte fortgeführt (Deichverstärkung in der Krummhörn/ Ostfriesland) oder abgeschlossen worden (Elisabethgrodendeich/Jadebusen, Deicherhöhung und Verstärkung auf Wangerooge).

Bildquellen: burkana, Torsten Dachwitz, NLWKN

Aufgrund der Corona-Pandemie sind Großveranstaltungen mit über 1.000 Besuchern bis zum 31. August 2020 untersagt. Auch die Nordseeheilbad Borkum GmbH (NBG) hält sich an die Vorgaben. So haben die Verantwortlichen am Freitag (24. April) entschieden, die lange geplanten „Beach Days Borkum 2020“ auf das Jahr 2021 zu verschieben.

„Wir freuen uns jedoch, heute bestätigen zu können, dass sowohl Max Giesinger als auch LOTTE ihr Konzert im Rahmen der BEACH DAYS BORKUM 2021 möglich machen können und fest zugesagt haben“, erklärt NBG-Geschäftsführer Göran Sell.

Demnach finden die BEACH DAYS BORKUM 2021 von Donnerstag (15. Juli) bis Sonntag (18. Juli) statt. Das Open-Air-Konzert am Nordstrand mit den beiden deutschen Pop-Künstlern Max Giesinger & LOTTE wird am Freitag (16. Juli) zelebriert. Die bereits erworbenen Konzerttickets behalten für 2021 ihre Gültigkeit. Nähere Informationen zu allen Abwicklungsmöglichkeiten die Tickets betreffend, finden Sie auf www.borkum.de.

Bereits einen Tag nach seiner Stationierung auf Borkum ist der neue Seenotrettungskreuzer SK 40 der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) erstmals im Einsatz gewesen. Am Donnerstagabend, 23. April 2020, nahmen die Borkumer Seenotretter Kurs auf ein Windparkschiff auf der Nordsee. Es war im Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 mit einer Windkraftanlage kollidiert. Dabei wurden drei Besatzungsmitglieder verletzt. Der Havarist schlug leck, Wasser drang ein.

Gegen 18.25 Uhr meldete sich die unter britischer Flagge fahrende „Njord Forseti“ nach der Kollision über Funk bei den Seenotrettern. Das 26 Meter lange Crew Transfer Vessel (CTV) für 24 Passagiere befand sich etwa 24 Seemeilen (rund 45 Kilometer) nördlich von Borkum. Bei der Kollision waren drei Menschen an Bord verletzt worden, einer von ihnen schwer.

Die Seenotretter sprachen den in der Nähe fahrenden Offshore-Versorger „Siem Barracuda“ an. „Wir wussten aus einem früheren Einsatz, dass dort ein Notfallsanitäter an Bord ist. Er hat nur wenige Minuten später mit der Erstversorgung der Verletzten begonnen“, berichtet Dirk Lindemann, Wachleiter in der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Der noch ungetaufte neue Seenotrettungskreuzer SK 40, die künftige HAMBURG der DGzRS-Station Borkum, nahm Kurs auf den Unglücksort. Die Seenotretter alarmierten außerdem einen mit Notarzt besetzten Rettungshubschrauber von Northern HeliCopter. Der Havarist meldete unterdessen Schäden am Bug. Durch einen etwa halbmeterlangen Riss drang Wasser ein. Auch das Zollschiff „Helgoland“ und das Mehrzweckschiff „Mellum“ fuhren zur Unglücksstelle.

Der Rettungshubschrauber flog den Schwerverletzten von der „Siem Barracuda“ ins Universitätsklinikum Groningen/Niederlande und anschließend einen leichter Verletzten nach Westerstede. Das CTV „Njord Zephyr“ übernahm einen weiteren Leichtverletzten. Der Besatzung des beschädigten Havaristen gelang es, den Wassereinbruch mit Bordmitteln unter Kontrolle zu halten. SK 40 begleitete ihn sicherheitshalber auf seiner Reise Richtung Lauwersoog/Niederlande.

Geradezu majestätisch erhebt sich das Strandhotel Hohenzollern auf der oberen Promenade und bietet neben der hervorragenden Lage einen herrlichen Blick auf Strand und Meer. Kein Wunder daher, dass das Hotel nach einer der bedeutendsten Dynastien des ehemaligen deutschen Hochadels benannt wurde, aus der mit Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. gleich drei Kaiser hervorgingen. Zwar kam kein Kaiser höchstpersönlich nach Borkum – jedoch tut das der facettenreichen Geschichte des Hauses keinen Abbruch.

Nachdem sich Borkum immer stärker zu einem beliebten Badeort entwickelt, beginnen Gastgeber und Hoteliers mit dem Bau prächtiger Hotels ersten Ranges oberhalb des Strandes. 1898 lässt auch Willem Dirks Bakker das Hotel Hohenzollern errichten, das seinerzeit – wie auch heute wieder – zu den angesagtesten Adressen auf der Insel zählt. Hier auf der damaligen Kaiserstraße (heute Jann-Berghaus-Straße) entstehen bereits in den Jahren zuvor das Strandhotel Köhler (heute Dermatologische Klinik), die Villa Ines (früher auch bekannt als Villa Stollwerk – nachdem das Gebäude in den 1950er-Jahren abbrannte, nutzte man das Grundstück für die Erweiterung der heutigen Nordseeklinik) oder der Kaiserhof (auf dem Gelände befindet sich heute die Nordseeklinik), sodass sich das Hohenzollern in eine exklusive Flaniermeile einreiht, in der die gehobene Gesellschaft der Kaiserzeit absteigt.

Status Seefestung

Nachdem Kaiser Wilhelm II. Borkum bereits 1902 zur Seefestung erklärt, wird diese im Zuge des Ersten Weltkrieges zwischen 1914 und 1918 aufgerüstet und für den Bäderverkehr gesperrt. Zwar kommen nach dem Ende des Krieges schnell wieder mehr Gäste auf die Insel, jedoch sorgt der nicht lange auf sich warten lassende Zweite Weltkrieg erneut dafür, dass Borkum als Seefestung herhalten muss. Folglich wird der Bäderbetrieb erneut stark eingeschränkt und erst nach dem verheerenden Weltkrieg wieder freigegeben.

Neue Funktionen

Auch das Hohenzollern erhält vorübergehend eine neue Funktion. So dienen die Räume des einstigen Luxushotels in der Endphase des Zweiten Weltkrieges und den Wirren der Nachkriegszeit zunächst als Notunterkunft für Flüchtlinge, die u.a. vor der Roten Armee in Richtung Westdeutschland flüchten. Anschließend wird das Haus als Kinderheim genutzt, bevor es ab den 1960ern jahrzehntelang als Jugendherberge fungiert und Tausenden Jugendlichen eine preiswerte Unterkunft direkt am Strand bietet. Nach dem Auszug der Jugendherberge steht das – mittlerweile stark in die Jahre gekommene – Bauwerk bis 2004 leer. Da die Verantwortlichen das etwas angestaubte Schatzkästchen in bester Lage jedoch natürlich nicht verkommen lassen wollen, wird das Gebäude komplett von innen und außen saniert. 2006 schließlich erstrahlt das klassische Baudenkmal in kaiserlichem Glanz – und beherbergt seitdem unter dem Namen Strandhotel Hohenzollern wieder Gäste.

Nordstrandbahn

Wussten Sie schon, dass es früher direkt vor dem Hotel noch eine Station der Inselbahn gab? Diente die Strecke ursprünglich dem Wasser- und Schifffahrtsamt, um Material zum Ausbau und Unterhalt der westlichen Schutzbauwerke gegen Sturmfluten zu transportieren, wurde sie ab 1929 auch für den Personenverkehr genutzt. So verkehrte zwischen dem Nordbahnhof auf dem Platz vor dem Hotel Hohenzollern und dem damaligen Nordbad in Höhe des „Café Sturmeck“ die sogenannte Nordstrandbahn. Erst 1953 wurde diese Linie eingestellt, da der Badestrand sich wieder langsam vor die Promenade verlagerte.

Übrigens: Wer nun neugierig geworden ist und das prächtige Hotel einmal von innen bestaunen möchte, der muss dafür nicht extra einchecken! Das Hotel beherbergt nämlich das Restaurant Palé, in dem auch externe Gäste dinieren dürfen. Allein der Anblick der eleganten großen Innenräume mit dem Charme eines Wiener Kaffeehauses sowie die original erhaltenen Säulen zeugen von der Geschichte des Hauses – und machen einen Besuch zum kaiserlichen Erlebnis. Wenn die Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise wieder vorüber sind, sollten Sie unbedingt einmal vorbeischauen!

Bildquellen: Bernie Wessels

 

Bereits vor einigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP durch die HAMBURG ersetzt wird. Nun hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Details bekannt gegeben, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchten.

Demnach lief die Erprobung des Seenotrettungskreuzer-Neubaus und seines Tochterboots sehr zufriedenstellend aus. Nach derzeitigem Stand wird die HAMBURG die Fassmer-Werft an der Unterweser am Mittwoch, den 22. April, verlassen und voraussichtlich am Abend desselben Tages auf Borkum eintreffen.

Laut DGzRS-Pressesprecher Christian Stipeldey werden dann ab Donnerstag beide Seenotrettungskreuzer im Borkumer Schutzhafen liegen, bevor die ALFRIED KRUPP die Station am Freitag (24. April) zwischen 9 und 10 Uhr nach 32 Jahren Einsatzzeit endgültig verlässt. Ihr Ziel ist zunächst die Nordseeinsel Amrum, wo sie für die ERNST MEIER-HEDDE eineinhalb Wochen Stationsvertretung machen wird, bevor das Typschiff der neuen 28-Meter-Klasse, zu der auch die HAMBURG gehört, von seiner turnusgemäßen Generalüberholung in Rostock nach Amrum zurückkehren wird.

Übrigens: Komplett verlassen wird die ALFRIED KRUPP Borkum nicht. Denn zur Erinnerung an die Einsatzzeit auf der größten ostfriesischen Insel wird die Schiffsglocke des Seenotrettungskreuzers künftig im Heimatmuseum Dykhus ausgestellt sein.

Bildquelle: Jörg Zogel

Was gab es zuerst?

Was war zuerst da: die Henne oder das Ei? Über diese eher philosophische Frage streitet sich die Menschheit schon seit jeher – um am Ende immer wieder zur Erkenntnis zu gelangen, dass es sich hierbei doch eher um eine Redewendung handelt, auf die es niemals eine klare Antwort geben wird. Daher an dieser Stelle eine andere Frage, die sich vielleicht etwas einfacher beantworten lässt: Was gab es zuerst – und wer setzte sich am Ende durch: das Strandzelt oder der Strandkorb?

Schaut man sich einmal genauer an den Küsten sowie auf den Inseln der Ost- und Nordsee um, findet man Strandkörbe wie Sand am Meer. Zweifelsohne gehören sie hier zum gewohnten Bild, sodass eine Antwort auf die obige Frage eigentlich auf der Hand liegt. Gäbe es da nicht die Insel Borkum, deren Strände – getreu dem Motto „Auf Borkum ist alles anders“ – viele Jahrzehnte ausschließlich von bunten Strandzelten bevölkert wurden. So gelten diese insgeheim als Borkumer Erfindung – und entwickelten sich im Laufe der Zeit zu einem echten Wahrzeichen der größten ostfriesischen Insel. Nicht ohne Grund finden sich auf zahlreichen alten Karten, Bildern oder Titelseiten von Urlaubsbroschüren neben den Leuchttürmen vor allem die bunten Strandzelte als typische Motive der Insel.

Am Anfang war der Korb

Beschäftigt man sich jedoch näher mit der jeweiligen Entstehungsgeschichte, kommt man rasch zu der Erkenntnis, dass am Anfang tatsächlich der Korb war. Demnach wurden die ersten geflochtenen Weidensessel bereits im 16. Jahrhundert genutzt – dienten damals aber vorerst lediglich als Schutz vor Kälte in großen kalten Räumen. Da die Herstellung dieser „Möbelstücke“ zu dieser Zeit vermutlich nicht günstig war – und man sich auch noch lange nicht zum Badeurlaub am Strand traf – verzichtete man darauf, diese nach draußen zu stellen und der Witterung auszuliefern.

Erst mit der Entstehung der Seebäder tauchten die Körbe mehr und mehr an Stränden auf. Vor allem war dieses dem Rostocker Hof-Korbmeister Wilhelm Bartelmann zu verdanken, der im Auftrag der Berliner Urlauberin Elfriede von Maltzahn im Jahre 1882 den ersten Strandstuhl fertigte. Die von Rheuma geplagte Dame reiste damals jedes Jahr in der Vorsaison an den Strand von Warnemünde, um hier das gesunde Reizklima des Meeres zu genießen – und bat um die Entwicklung einer Sitzgelegenheit für den Strand, die Schutz vor Wind und starker Sonneneinstrahlung bot.

Und so schuf Bartelmann – ein Meister seines Korbflechterfachs – den ersten Strandkorb der Welt: ein aus Rohr geflochtener Einsitzer mit gepolstertem Bänkchen, einer Haube aus gestreiftem Stoff und einem kleinen dekorativen Volant. Schnell zog Frau von Maltzahns neue Strandheimat alle Blicke der anderen Urlauber auf sich. Die Nachfrage nach einem solchen Wind- und Sonnenschutz stieg so rasant an, dass seine Frau Elisabeth bereits ein Jahr später die erste Strandkorbvermietung eröffnete.

Die einfachen Körbe verbreiteten sich in den Folgejahren rasch an Nord- und Ostsee – und fanden ihren Weg schließlich auch nach Borkum. Die Insel entwickelte sich in dieser Zeit – u.a. begünstigt durch den Bau prächtiger Hotels und der Inbetriebnahme der Inselbahn – zum angesagten Badeort, der immer mehr Gäste anzog. Übrigens: Der ursprüngliche Strandkorb sah folglich noch etwas anders aus als heute – und war vorerst eine einfache Korbkonstruktion, in der nur eine Person Platz fand. Die Modelle mit klappbarer Rückenlehne wurden erst ab 1897 vom ehemaligen Gesellen Bartelmanns – Johann Falck – entwickelt.

Strandzelte kommen mit großen Schritten

Während auf alten Postkarten bzw. Lithographien von Anfang der 1890er-Jahre noch zu erkennen ist, wie die feine Gesellschaft fast ausschließlich Strandkörbe benutzte, sollte sich das Bild innerhalb von zehn Jahren komplett ändern. Zwar gibt es leider keine genauen Aufzeichnungen über das Auftauchen der bunten Strandzelte, vertraut man jedoch den Erscheinungsdaten der damals schon herausgegebenen Postkarten, kann davon ausgegangen werden, dass diese ab ca. 1896 „die Macht am Strand übernahmen“. Demnach waren die Strandkörbe bereits in den Jahren 1899/1900 zum größten Teil verschwunden und die Strände der Insel schon damals ein buntes Meer aus Zelten – deren Anzahl parallel zu den steigenden Gästezahlen stetig anwuchs.

Nicht zuletzt lag das auch daran, dass die Strandzelte sehr praktisch waren – und den einfachen Körben gegenüber eine Menge Vorteile boten. So konnten in ihnen beispielsweise gleich zwei Personen Platz nehmen, sie boten einen nahezu perfekten Schutz vor Wind und Regenschauern, ermöglichten ungestörtes Umkleiden, das trockene Aufbewahren von Kleidung – und dienten vielen Kindern aufgrund ihrer verschiedenen Farben als Orientierungshilfe am weitläufigen Strand.

Zudem beweist die bis heute kaum veränderte Bauweise der Strandzelte, dass die Borkumer Erfindung von Anfang an fast perfekt gewesen sein muss. Wurden die Strandkörbe nämlich nach und nach vom einfachen Einsitzer zum klappbaren Zweisitzer modifiziert, haben sich die Strandzelte seit ihrer ersten Konstruktion nur minimal verändert. Demnach können deren Sitzbänke heutzutage in zwei Teile zerlegt werden – was der Gast jedoch gar nicht merkt. So dient diese Weiterentwicklung lediglich dem Strandzeltvermieter, der seine Zelte so einfacher abbauen und im Winter einlagern kann.

Einträgliches Geschäft

Sahen Insulaner in der Vermietung von Zelten vorerst lediglich die Möglichkeit, sommersaisonbedingte Arbeitslosigkeit zu überbrücken, entwickelte sich die Strandzeltvermietung nach und nach zu einem einträglichen Geschäft. Es entstanden richtige Strandzeltvermieterfamilien, sodass die jeweiligen Zelte meistens an die Söhne oder Schwiegersöhne übergingen – teilweise jedoch auch anderweitig weiterverkauft wurden.

Bis in die späten 1950er-Jahre waren die gestreiften Strandzelte übrigens noch gekrönt durch attraktive Holzknöpfe, deren Farben und Formen auf den jeweiligen Strandzeltvermieter verwiesen. Da ihre Instandhaltung jedoch sehr aufwendig war, und die Holzknöpfe zudem bei Sturm häufig die Nachbarzelte beschädigten, verzichteten die Vermieter schließlich auf sie. Eine eindrucksvolle Sammlung dieser historischen Holzknöpfe mit Hinweisen auf die Vermieterfamilien findet sich heute noch im Heimatmuseum „Dykhus“ am Fuße des nachweislich ersten Deiches, der auf Borkum gebaut wurde.

Zwar sind die Holzknöpfe an den Stränden Borkum mittlerweile komplett verschwunden, jedoch tut das dem Geschäft der Strandzeltvermieter keinen Abbruch. Noch immer sitzen sie in ihren kleinen Hütten am Nord- und am Südbad, um Gästen hier ein kleines Zuhause zu vermieten. Oftmals vertrauen letztere dabei jedes Jahr auf den gleichen Strandzeltvermieter – und bevorzugen nicht selten auch ihren gewohnten Stammplatz.

Treffpunkt junger Leute

Auch wenn es nicht jeder Strandzeltvermieter und Ordnungshüter gerne gesehen hat, waren die bunten Zelte viele Jahre lang ein beliebter Treffpunkt zahlreicher Jugendlicher. Sicherlich können sich einige Leser noch gut daran erinnern, wie sie sich früher mit Freunden am Strand verabredeten und hier mitsamt einer Kiste Bier einen unvergesslichen Abend an und in den Strandzelten verbrachten. Und auch, wenn es mal anfing zu regnen, war das noch lange kein Grund, nach Hause zu gehen. Kurzerhand schob man einfach die Zelte zusammen – schon saß man absolut im Trockenen. Nicht selten nahmen hierbei übrigens auch die ersten Urlaubsromanzen ihren Lauf.

Renaissance der Strandkörbe

Die ersten modernen Strandkörbe tauchten erst ab den 1980er-Jahren wieder vermehrt auf der Insel auf. Aufgrund ihrer gemütlichen, eleganten und robusten Art verbreiteten sie sich rasch an Nord- und Südbad, sodass sich Körbe und Zelte heutzutage die Waage halten. Waren sie anfangs – ähnlich wie anderswo an der deutschen Küste – noch klassisch weiß, findet man die Körbe mittlerweile in verschiedenen bunten Farben. Borkum bleibt sich damit treu – und stellt mit der Farbenfreude erneut unter Beweis, dass hier immer noch alles ein wenig anders läuft.

Bildquellen: Bernie Wessels, Torsten Dachwitz

Stimmungsvolle Pianoklänge schallen durch das Kirchengebäude, während die konzentrierten Blicke der Chormitglieder fest auf den Dirigenten gerichtet sind. Dann ist es so weit: Der Chorleiter hebt die Arme und dirigiert die Bass-, Tenor-, Sopran- und Alt-Stimmen zu einem wunderbar runden Gospelgesang, der bei den Besuchern des Sommerkonzerts sogleich große Begeisterung auslöst.

Bereits seit 2012 überzeugt der Borkumer Gospelchor „Um Himmels Willen“ mit tollen Auftritten, die nicht nur in unterschiedlichen Kirchen auf der Insel, sondern auch schon auf dem Festland entzückten. Auf Initiative der damals auf Borkum tätigen Musiktherapeutin Franziska Süß trafen sich im Januar 2012 26 motivierte Sängerinnen und Sänger im Gemeindesaal der reformierten Kirche an der Gartenstraße und erfüllten sich den langersehnten Wunsch, gemeinsam Gospel-Klassiker zu performen.

Schnell kamen neue Mitglieder hinzu, sodass der Chor schon bald mehr Platz zum Proben benötigte. Und so traf man sich fortan in der Arche, dem Gemeindehaus der lutherischen Christuskirche direkt gegenüber des Neuen Leuchtturms. Es dauerte nicht lange, bis der Chor unter der Leitung von Franziska Süß sich einen Namen gemacht hatte und am 13. Mai 2012 seinen ersten Auftritt während eines Gottesdienstes in der lutherischen Christuskirche abhielt. Kurz darauf folgten Darbietungen auf den Sommerfesten der drei Borkumer Gemeinden, bevor der Gospelchor am 24. November 2012 sein erstes großes Konzert in der katholischen Kirche Maria Meeresstern gab.

Beeindruckende Entwicklung

2013 zog es Franziska Süß nach Süddeutschland, sodass der bisherige Kirchenmusiker der lutherischen Gemeinde, Andreas Prade, die Leitung übernahm. Gekonnt formte er den Chor in seiner Stimmkraft, studierte Klassiker wie z.B. ‚Hallelujah’ von Leonard Cohen ein und rief die sogenannten Sommerkonzerte ins Leben, die bis heute mehrmals im Jahr aufgeführt werden. Außerdem wurde der Chor fester Bestandteil der jährlich auf einer anderen ostfriesischen Insel ausgetragenen Veranstaltung „Insulaner unner sück“ und trat im September 2016 erstmalig auf dem Festland auf. Unter dem Arbeitstitel „Europatournee“ reiste er dabei nach Emden und präsentierte sich hier sowohl in der Pfarrkirche St. Michael als auch in der lutherischen Martin-Luther-Kirche. Ende 2016 zog es Andreas Prade Richtung Havelland in Brandenburg, wo er sich in der evangelischen Kirchengemeinde Falkensee-Falkenhagen neuen Aufgaben widmete – bevor er im Februar 2018 leider viel zu früh verstarb.

Auf Andreas Prade folgte schließlich 2017 der sympathische Kirchenmusiker Volker Hartwig – an den sich die meisten Chormitglieder noch gut erinnern konnten, da er schon einmal für mehrere Monate als Vertretung des Chorleiters auf Borkum tätig war. Zwar lebte Hartwig zuvor noch mit seiner Familie in Braunschweig, die Entscheidung, auf den schönsten Sandhaufen der Welt überzusiedeln, fiel im jedoch nicht schwer. So hatte er sich schon vorher in Borkum verliebt und bereits seinen Sohn hier taufen lassen – natürlich nach alter Inseltradition mit echtem Meerwasser.

Unter seinem musikalischen Einfluss wurde das Repertoire des Gospelchors weiterentwickelt und besonders im a-capella-Bereich vorangebracht. Zudem sorgen seit 2018 sowohl der neue Pianist Uwe Kristahl als auch Markus Saul an den Percussions für eine nochmalige Aufwertung der begleitenden Klangerlebnisse.

Sommerkonzerte

Sie haben nun Lust bekommen, dem rund 40-köpfigen Gospelchor live zu lauschen? Dann besuchen Sie doch mal eines der Sommerkonzerte in der evangelisch-reformierten Kirche! Zwar müssen diese – wie auch alle anderen Veranstaltungen – aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus zunächst ausfallen; mit etwas Hoffnung und Glück kann das Konzertprogramm mit dem diesjährigen Titel “Why We Sing“ aber zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert werden. Der Eintritt wird natürlich auch dann frei und auch ohne Gästekarte oder Insulanerausweis möglich sein. Wichtig ist dem Chor einzig der ökumenische Gedanke, d.h. dass Katholiken, Reformierte und Lutheraner gemeinsam singen.

 

Sie möchten dennoch jetzt schon einen Eindruck der Konzerte bekommen? Dann werfen Sie doch einfach einen Blick auf die hervorragende – gewissenhaft von Chormitglied Kathrin Teerling de Vries gepflegte – Webseite des Gospelchores (http://gospelchor-borkum.de/). Hier können Sie nicht nur Videos von zurückliegenden Konzerten anschauen, sondern auch gleich die neue CD „Sing, praise and shout to the Lord!“ bestellen, mit der Sie sich den Borkumer Gospelchor direkt ins Wohnzimmer holen können.

 

Klimafreundliche Elektromobilität ist seit Jahren auf dem Vormarsch. So sind laut dem Verband der Automobilindustrie heute bereits rund 239.000 Elektro-Pkws (Stand 1. Januar 2020) auf Deutschlands Straßen unterwegs – während die Anzahl der entsprechenden Neuzulassungen 2019 im Vergleich zu 2018 um 61 % (!) gestiegen ist.

Zwar sind die Elektroautos nicht gänzlich CO2-frei, da sie auf Basis des momentanen Strommixes u.a. noch mit aus Braun- und Steinkohle erzeugtem Strom geladen wird. Jedoch zeigt eine Analyse des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, dass die Treibhausgasemission eines rein batterieelektrischen Fahrzeugs selbst unter Berücksichtigung des deutschen Strommixes geringer ausfällt als bei vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Demnach stößt ein heute auf die Straße kommendes Elektroauto über seinen Lebensweg zwischen 16 und 27 % weniger Klimagase aus.

Elektromobilität und Carsharing auf Borkum

Auch auf Borkum ist die Mobilität der Zukunft natürlich schon längst angekommen. Ob bei der Stadt, den Stadtwerken, der Polizei, der Borkumer Kleinbahn (Elektrobus) oder Handwerksbetrieben – überall werden zunehmend moderne Elektrofahrzeuge eingesetzt, die dazu beitragen, den Schadstoffausstoß im Verkehr auf ein Minimum zu reduzieren. Zudem ist in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Infrastruktur entstanden, sodass Borkum heute bereits über drei „Elektrotankstellen“ (Schnellladesäule auf dem Parkplatz „Am Langen Wasser“, Ladesäule am Oppermanns Pad, Ladesäule in der Ankerstraße) verfügt.

Besonders das Carsharing-Modell, das dazu einlädt, Elektroautos gemeinsam zu nutzen, wird in Deutschland immer beliebter – und gehört in vielen größeren Städten auf dem Festland bereits zum gewohnten Bild. So zählte der Bundesverband Carsharing bereits Anfang des Jahres 2019 mehr als 2,4 Millionen Carsharing-Nutzer und verwies auf einen Zuwachs von 350.000 Kunden im Vergleich zu 2018.

Ganz im Sinne der Zukunftsstrategie Borkum 2030 – bzw. dem Ziel, die Nordseeinsel in den kommenden zehn Jahren klimaneutral werden zu lassen – haben die hiesigen Stadtwerke bereits Ende August 2018 ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet. Unter dem Motto „ELEKTRO AHOI – Die Zukunft heißt teilen“ hat der kommunale Versorger gemeinsam mit der Oppermann Wohnungsverwaltung ein Carsharing-Modell angeboten, das die Bewohner der Upholmstraße dazu einlud, ein modernes Elektroauto der Marke Renault ZOE gemeinsam zu nutzen. Letzteres parkt bis heute gut sichtbar in der Upholmstraße und kann hier auch direkt aufgeladen werden.

Angebot wird angenommen

„Das klimafreundliche Angebot wurde gut angenommen und wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. So wurde das Auto beispielsweise für Einkäufe, Abholungen vom Hafen oder für sonstige Fahrten verwendet“, erklärt Bereichsleiter Raphael Warnecke nach Abschluss des Carsharing-Feldversuchs. „Aufgrund des Erfolges haben wir uns dafür entschieden, das Projekt fortzuführen und für alle Borkumer und Gäste anzubieten.“

Der Renault ZOE wird vorerst weiter in der Upholmstraße parken, während sich die Verantwortlichen im Laufe des Jahres nach einem neuen festen Stehplatz in Stadtnähe umschauen. Wer das E-Auto, welches zu 100 % über T.V zertifizierten Grünstrom betrieben wird, für nur 3,50 € pro angefangene Fahrstunde nutzen möchte, muss einfach nur einmalig die Borkumer Stadtwerke kontaktieren (Tel.: 04922 – 933 – 800). Nach der Registrierung können Interessierte sich bei einer entsprechenden App anmelden, über welche die nächste Fahrt direkt gebucht werden kann. Die App beinhaltet zudem einen Kalender, der zeigt, wann das E-Auto frei ist. Außerdem ist es möglich, das Elektrofahrzeug lange im Voraus zu buchen.

Zukunftsaussicht

Auch darüber hinaus möchten die Stadtwerke das Carsharing-Modell weiter vorantreiben. So soll dieses mit der Fertigstellung des gerade entstehenden Offshore-Quartiers samt Aufladestation schon bald im Ortsteil Reede angeboten werden. „Ziel ist es, dass wir bis Ende 2021 insgesamt drei Elektroautos auf der Insel haben, die von allen genutzt werden dürfen.“

Bildquellen: Borkum Hafen Immobilien GmbH, Stadtwerke Borkum, Torsten Dachwitz

Insgesamt 2.140 Mal waren die Seenotrettungskreuzer und -boote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im vergangenen Jahr im Einsatz und retteten dabei mehr als 350 Menschen aus Seenot.

Angesichts zunehmender Schiffsunglücke wurden die Forderungen nach einem einheitlichen und funktionierenden Rettungswesen für die deutschen Küsten bereits Mitte des 19. Jahrhunderts immer lauter. 1861 wurde daher der Verein zur Rettung Schiffbrüchiger an der ostfriesischen Küste gegründet, aus dem 1865 die DGzRS hervorging – welche sich in der Folgezeit zu einem der modernsten Seenotrettungsdienste der Welt entwickeln sollte.

Station Borkum

Eine der ersten Rettungsstationen entstand 1862 auf der Nordseeinsel Borkum. Da sich im entsprechenden Einsatzgebiet die offene See und zahlreiche Sandbänke im Mündungsgebiet der Ems vereinen, gilt das hiesige Revier seit jeher als besonders tückisch. Demzufolge müssen die hier stationierten Seenotretter besonders oft rausfahren, wenn andere reinkommen – und haben dabei bis heute mehrere Tausend Menschen aus brenzligen Notlagen befreit.

Stürzten sich die mutigen Rettungsmänner in der Anfangszeit noch auf hölzernen Ruderrettungsbooten in die brausenden Fluten, wurden die Rettungsboote im Laufe der Zeit immer moderner und leistungsfähiger. So setzte man ab 1918 die ersten Motorrettungsboote ein, auf die ab 1957 die Seenotrettungskreuzer THEODOR HEUSS, GEORG BREUSING und ALFRIED KRUPP folgten.

Die ALFRIED KRUPP

Nach 32 Dienstjahren und zahlreichen Einsätzen wird der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP samt Tochterboot GLÜCKAUF nun turnusgemäß abgelöst und durch die HAMBURG ersetzt. Der 1988 in Dienst gestellte Kreuzer blickt auf eine erfolgreiche Einsatzzeit zurück, in der sich jedoch auch ein tragisches Unglück ereignete. So wurde das Schiff während eines Einsatzes in der Orkannacht vom 1. auf den 2. Januar 1995 von einer Monsterwelle erfasst und kenterte durch. Der damalige Vormann Bernhard Gruben sowie Maschinist Theo Fischer verloren dabei ihr Leben. Um der Mannschaft an Bord künftig ein Höchstmaß an Sicherheit bieten zu können, wurde das schwer beschädigte Schiff anschließend völlig neu konzipiert und u.a. mit einem geschlossenen Steuerstand versehen – bevor es schließlich nach einem halben Jahr Reparaturzeit wieder eingesetzt werden konnte.

Die HAMBURG

Während die ALFRIED KRUPP noch fleißig für Sicherheit in den Gewässern vor Borkum sorgte, waren auch die Arbeiter in der Fassmer-Werft in Bardenfleth an der Unterweser nicht untätig. Stück für Stück schweißten Sie im Jahr 2019 aus Tausenden Teilen Rumpf und Aufbau des neuen Seenotrettungskreuzers HAMBURG zusammen, setzten das Deckshaus auf, verschifften den Rohbau in den rund einen Kilometer entfernten Hauptsitz der Werft im niedersächsischen Berne (inkl. erstem Wasserkontakt), installierten zwei Hauptmaschinen mit einer Gesamtstärke von fast 4.000 PS und führten u.a. letzte Mal- und Lackierarbeiten durch.

Die HAMBURG ist das vierte Schiff der völlig neu konstruierten 28-Meter-Klasse, welche die bewährte 27,5 Meter-Klasse (z.B. die ALFRIED KRUPP) nach und nach ersetzen soll. Das Typschiff hatte die DGzRS zu ihrem 150-jährigen Bestehen Ende Mai 2015 auf den Namen ERNST MEIER-HEDDE getauft und auf Amrum stationiert. Der zweite Seenotrettungskreuzer dieser Klasse ist die neue BERLIN, die seit Anfang 2017 von Laboe aus die Kieler Förde sichert. Seit Sommer 2017 ist zudem die ANNELIESE KRAMER als dritte Einheit dieser Klasse auf der Station Cuxhaven im Einsatz.

Bevor der neue Seenotrettungskreuzer auf der Station Borkum eingesetzt wird, sollte eigentlich am 19. April eine feierliche Schiffstaufe in Hamburg stattfinden. Die öffentliche Taufzeremonie musste jedoch aufgrund des Corona-Virus leider abgesagt werden. Was nach der Ankunft der HAMBURG aus der ALFRIED KRUPP wird, steht noch nicht fest. Nur so viel ist klar: Sie wird derzeit offiziell über einen professionellen Shipbroker zum Kauf angeboten. Die DGzRS führt schon Gespräche mit Interessenten – eine Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen.

Bildquellen: DGzRS, burkana, Jörg Zogel

Gastronomie nimmt Formen an

Mussten die Gäste ihre Lebensmittel anfangs noch selbst mitbringen und zubereiten, errichtete der Gastwirt Jan H. Visser im Jahre 1852 neben seinem Haus ein großes Sommerzelt (in der heutigen Wilhelm-Bakker-Straße neben dem Rathaus/jetzt Parkplatz), in dem unter dem Namen „Mutter Visser“ gegen eine geringe Vergütung erstmals warme Speisen und kräftige Kost angeboten wurden.

Die erste professionelle Gastronomie entstand nur sechs Jahre später mit dem Bau des Uhlenkampschen Gasthofes direkt neben dem Alten Turm. Dieses erste mehrstöckige Hotel bot nun auch einen großen Speisesaal, sodass Gäste kulinarisch versorgt werden konnten. 1860 übernahm der Gastwirt Georg Köhler aus Hannover das Gebäude und betrieb es fortan unter dem Namen „Köhlers Dorfhotel“ (heute „Haus am Alten Leuchtturm“; war zuvor lange Zeit unter dem Namen „Dorfhotel“ Treffpunkt der Borkumer für z.B. Schulfeste, Klönabende und Tanzstunden).

Köhler errichtete übrigens mit der legendären Giftbude 1865 auf einer Düne am Weststrand (heute Ecke Strandstraße) auch das erste Strandrestaurant, in dem Getränke aller Art angeboten wurden. Einer der Stammgäste soll hier sogar der berühmte Dichter und Zeichner Wilhelm Busch gewesen sein, welcher Borkum damals öfter besuchte. Die Giftbude wurde leider während einer schweren Sturmflut zerstört, sodass der Gastwirt im Jahre 1884 an ihrer Stelle das Köhler’s Strand-Hotel (heute Fachklinikum Borkum) errichten ließ. Das dem Hotel angeschlossene Lokal wurde übrigens ebenfalls Giftbude getauft – und entwickelte sich schnell zu einem angesagten gastronomischen Treffpunkt.

Infrastruktur wächst

Auf Borkum setzte man von nun an gezielt auf die Tourismus-Karte und schuf hierfür eine nachhaltige Infrastruktur. So bildete sich eine Badekommission, die eine angemessene Kurtaxe erhob, der Bädertourismus wurde durch den Einsatz von Badekarren gefördert, eine Warmwasserbadeanstalt lud Gäste auch bei schlechtem Wetter zum Baden ein, man errichtete ein Sommerzelt mit Kegelbahn – und es entstanden weitere Hotels und Pensionen, in denen Gäste mit ausreichend Natt & Drög versorgt wurden. Die angebotene Mittagstafel richtete sich damals übrigens nach der Badezeit bei Hochwasser.

Einen zusätzlichen Schub hin zur Urlaubsinsel machte Borkum schließlich mit dem Bau der Landungsbrücke zum heutigen Fährhafen sowie der Inbetriebnahme der Inselbahn im Jahre 1888. Mussten anreisende Gäste zuvor entweder am Südstrand oder in der Fischerbalje am Hopp umständlich vom Seebäderschiff ausgebootet und mit einer Kutsche in den Ort gebracht werden, wurde die Anreise dadurch fortan um ein Vielfaches bequemer. Nicht zuletzt ist es dieser Entwicklung zu verdanken, dass sich die Gästezahl zwischen den Jahren 1890 und 1900 auf jährlich 16.000 erhöhte.

Entwicklung zur Tourismushochburg

Borkum entwickelte sich nach und nach zur angesagten Tourismushochburg. „Die Nordseebadeanstalt der Insel Borkum, welche vor wenigen Jahrzehnten sich in betreff der Einrichtungen kaum mit denen in Spiekeroog und Wangeroog messen konnte, hat dieselben bei weitem überholt und nimmt unter den deutschen Nordseebädern bereits eine sehr bedeutende Stelle ein“, erklärte Autor Carl Berenberg bereits Ende des 19. Jahrhunderts.

Während sich Borkum immer mehr zur herausragenden Nordseeperle entwickelte, entstand besonders ab Ende des 19. Jahrhunderts ein mondänes Kurviertel, das mit zahlreichen prächtigen Hotels glänzte. Im Zuge dessen schnellte die Gästezahl in der Folgezeit abermals in die Höhe, sodass im Jahre 1913 bereits 30.000 Gäste Urlaub auf Borkum machten.

Selbstverständlich war auch die Badekommission in der Zwischenzeit nicht tatenlos. So veranstaltete man beliebte Kurkonzerte im Musikpavillon, unterstützte die Errichtung der heute noch beliebten Milchbuden, verwandelte die 1911 gebaute Wandelbahn zum gesellschaftlichen Treffpunkt und schuf immer mehr Gastronomiebetriebe, die neben der Wandelbahn zunächst die Strandstraße und später schließlich die Bismarckstraße in bunte Flaniermeilen verwandelten. 

Nicht aus dem Konzept gebracht

Zwar erhielt Borkums Gastronomie während der Weltkriege – als Borkum zur Seefestung erklärt und Gästen der Zugang verwehrt wurde – einen erneuten Dämpfer. Jedoch ließ man sich nicht mal hiervon aus dem Konzept bringen. Nachdem die Insel nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges wieder für den Bäderbetrieb freigegeben wurde, strömten ab 1947 erneut die ersten Gäste auf die Insel, die ihren Urlaub bis zur Währungsreform jedoch vorerst mit Naturalien wie Kartoffeln, Gemüse, Fleisch oder Eier bezahlten.

Den endgültigen Schub zur Touristenhochburg erhielt die größte der Ostfriesischen Inseln – die seit 1965 wieder staatlich anerkanntes Nordseeheilbad ist – durch die seit Ende der 1960er-Jahre eingesetzten Autofähren, welche die Anreise nochmals um ein Vielfaches erleichterten.

Quellen:

– „Die Nordsee-Inseln an der deutschen Küste nebst ihren Seebade-Anstalten“; Carl Berenberg, Erscheinungsjahr 1884

– „Aus Borkums Vergangenheit – Die Walfängerzeit in Wort und Bild“; Rektor i. R. Hans Teerling, Erscheinungsjahr 1980

– Dissertation, Dr. Theodor Speer

– Festzeitschrift „150 Jahre Nordseeheilbad Borkum“; Erscheinungsjahr 2000

– www.alt-borkum.de

– www.schoenbeck-borkum.de

– Bildquellen: burkana, Torsten Dachwitz, Schönbeck, Alt Borkum, Bernie Wessels, pixabay,

Die Walfangepoche

Mittlerweile war die erfolgreiche Walfangepoche angebrochen, die der Insel relativen Wohlstand einbrachte. Aus fast jeder Borkumer Familie heuerten ab dem frühen 18. Jahrhundert Jungen und Männer auf den Walfangschiffen aus Hamburg, Emden oder Holland an und beteiligten sich an den gefährlichen Einsätzen in den arktischen Gewässern. Nicht wenige brachten es dabei aufgrund ihres seefahrerischen Talents sogar bis zum Commandeur und kamen nach erfolgreichen Fangjahren regelmäßig mit einem beachtlichen Verdienst nach Hause. Aufgrund dieses zunehmenden Reichtums, fingen die Insulaner an, die Infrastruktur auszubauen, die Lebensmittelversorgung selbst in die Hand zu nehmen und die Macht der Vögte zu brechen. Besonders die wohlhabenden und stolzen Walfangcommandeure ließen sich fortan nicht mehr einfach alles vorschreiben.

In dieser Zeit ernährte man sich auf Borkum neben Grütze hauptsächlich von Brot. Das Mahlen des Korns war dabei zuvor lange Zeit Aufgabe der Hausfrauen gewesen, die dies mit Handmühlen – sogenannten Queren – bewerkstelligten. Mit der in der erfolgreichen Walfangepoche stetig zunehmenden Bevölkerung nahm jedoch auch der Bedarf an Mehl und Brot zu. Folglich bat Commandeur Gerrit Daniels Meyer (Bruder des erfolgreichsten Borkumer Commandeurs Roelof Gerrits Meyer) um die Erlaubnis, eine mit Pferden angetriebene Rossmühle in Betrieb zu nehmen, die 1744 errichtet wurde. Die Insulaner waren sofort begeistert von der Mühle, da sie nun nicht mehr mühsam mit der Hand mahlen mussten. Im selben Jahr schließlich eröffnete der aus Emden stammende Bäcker Hinrich Nonnen die erste Bäckerei auf Borkum, die schon bald durch zwei weitere Bäckereien sowie eine zusätzliche Rossmühle ergänzt wurde. Insgesamt existierte nun eine solch ausgereifte Infrastruktur, die es ermöglichte, alle der mittlerweile rund 800 auf Borkum lebenden Menschen mit ausreichend Brot zu versorgen.

In dieser Epoche betrieben die Insulaner darüber hinaus zudem aktiv Ackerbau und bauten Roggen, Hafer, Gerste, Raps, Feldbohnen und Zuckerrüben an. Besonders im Ostland aber auch auf dem Upholm realisierte man intensive Landwirtschaft und wirtschaftlich gesunde Höfe.

Ende der Walfangepoche

Im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts sollte der Aufschwung auf Borkum doch leider schnell ein jähes Ende finden. Da die großen Walfanggebiete nämlich mittlerweile nahezu leergefischt waren und der englisch-holländische Seekrieg (1780 – 1783) u.a. zur Gefangennahme zahlreicher Borkumer Seeleute führte, brach eine der wichtigsten Einnahmequellen weg. Die Folge waren Ernährungsengpässe, Armut und erneute Abwanderung. Viele Borkumer – besonders die jungen und kräftigen – verließen in diesen Jahren die Insel, um auf dem Festland bessere Lebensbedingungen zu finden. So halbierte sich die Bevölkerungszahl von einst über 800 Bewohnern bis zum Jahr 1806 auf knapp über 400.

In dieser Zeit vergrößerten sich die Sorgen ungemein. Während die Bäcker teilweise willkürliche Preise für mit gestrecktem Mehl gebackenes Brot verlangten und Arbeitskräfte fehlten, um die bestehenden Wiesen- und Weideländereien in fruchtbares Ackerland umzuwandeln, brachen in vielen Familien große Armut und Hunger aus. Oftmals halfen lediglich Heringsfänge durch den Winter, wie ein Bericht des damaligen Pastors Billker von 1818 unterstreicht. „Wenn die Vorsehung diesen Winter einen strengen Frost und keine Heringe gegeben hätte, so wären hier mehrere Personen vor Hunger gestorben. Denn es gibt mehrere Familien, die – wie mir versichert wurde – des Morgens, Mittags und Abends nichts als Heringe gegessen…“ (Quelle: Beeneken, Unse Karke)

Vereinzelt wurden neben einigen Gemüsesorten damals zudem Kartoffeln angebaut, die Brot als Hauptnahrungsquelle ablösten. Die Not war jedoch seinerzeit so riesig, sodass sich die auf Borkum verbliebenden Menschen – die außerdem noch mit Sturmfluten und Sandverwehungen zu kämpfen hatten – gerade noch so über Wasser halten konnten. Ein damaliger Zeitzeuge war der holländische Gelehrte Mr. J. Ackersdyk, der im Jahre 1826 als einer der ersten Gäste über einen Aufenthalt auf der Insel berichtete: „Es war offenbar, dass hier allgemein Armut herrscht – größer, als wir sie auf irgend einem anderen Eiland angetroffen haben. Alles, was wir sahen und vernahmen, überzeugte uns davon. Das Eiland liefert – insbesondere seit der letzten Überschwemmung – an Lebensmitteln fast nichts mehr, sodass es selbst an Mitteln gebricht, Brot vom Festlande zu erhalten. […] Unsere Quartiersleute lebten äußerst ärmlich; es fehlte zu Hause an den einfachsten Dingen. Obwohl sie bestrebt waren, alles zu holen, zu leihen, zusammenzusuchen, was sie nur konnten, besorgten die Armen uns doch nichts als das allererbärmlichste Unterkommen.“

Die Gäste kommen

Doch ganz nach dem Motto „mediis tranquillus in undis“ (= ruhig inmitten der Wogen) haben sich die Insulaner auch erfolgreich durch diese extreme Durststrecke navigiert – und letztendlich eine neue Einkommensquelle aufgetan. Denn schon bald interessierten sich die ersten Touristen beispielsweise aus Emden für Borkum und verbrachten hier im Sommer ein paar erholsame Tage in der Natur. Zwar gab es damals weder Hotels noch Pensionen, jedoch entpuppten sich die Insulaner schon früh als gute Gastgeber. So boten Borkumer den Gästen Unterkünfte in ihren Häusern und ließen sie ihre Küche benutzen – während sie selbst vorübergehend in Schuppen oder Scheune umzogen. Betten, Geschirr und Lebensmittel mussten die Gäste aber damals vorerst noch selbst mitbringen – oder ersatzweise gegen andere Ware vom Festland eintauschen.

Im Jahr 1840 besuchten bereits 80 Sommergäste die Insel, auf der sich in der Folgezeit eine ausgereifte touristische Infrastruktur mit angemessener Gastronomie und Restauration entwickeln sollte. Nach Anerkennung und Gründung des Seebads Borkum (1850) und der Einführung einer Zugverbindung zwischen Rheine und Emden (1856) kamen immer mehr begeisterte Gäste auf die Insel – im Jahre 1859 bereits über 400. „Das wichtigste Ereignis für die Insel ist die Errichtung einer Seebadeanstalt geworden, zu der bereits im ersten Drittel dieses Jahrhunderts – hauptsächlich durch Emder Kaufleute – der Grund gelegt wurde. In erster Reihe waren es Emder Beamte, die samt ihren Familien ihre Amtsferien auf der schönen Nachbarinsel zu verbringen begannen, was ihnen durch die äußerst niedrigen Preise sehr erleichtert wurde“, erklärt Jan Schneeberg.

Die Nordseeinsel Borkum ist als schönster Sandhaufen der Welt zweifellos in vieler Hinsicht ein Paradies und DIE Trauminsel schlechthin. So genügt es, hier einfach nur tief durchzuatmen – und schon spürt man Gesundheit, Wohlbefinden und Entspannung zugleich. Kein Wunder daher, dass sowohl Borkumer stolz auf ihre Heimat sind, als auch der Gast von der Insel schwärmt, schnell zum Stammgast wird – und sich schließlich unsterblich in die größte der Ostfriesischen Inseln verliebt. Jedoch wird man von Luft und Liebe allein nicht satt, sodass Einheimische und Touristen hier neben Lebensmittelmärkten und den Buffets in Hotels und Pensionen eine Vielzahl an Restaurants, Bars und Cafés finden, die keinerlei kulinarische Wünsche offen lassen.

Was heute als selbstverständlich gilt, hat sich jedoch erst aufgrund – und im Laufe – der facettenreichen Geschichte Borkums entwickelt. Mit Unterstützung durch den renommierten Inselhistoriker Jan Schneeberg sowie dem bekannten Borkumer Berni Wessels hat sich die BURKANA-Redaktion einmal auf die Spur begeben und sich damit beschäftigt, wie sich die Insulaner früher auf Borkum ernährt – und schließlich zum Gastgeber entwickelt haben.

Abstecher in die Vergangenheit

Damit Sie die Geschichte und Notwendigkeit der Entwicklung von Gastronomie und Restauration auf Borkum nachvollziehen können, reisen wir an dieser Stelle gedanklich ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück: Am 11. September 1398 erstmalig urkundlich erwähnt, diente Borkum zunächst u.a. als Fluchtort für Piraten, die sich hier vor den Häschern der Hanse versteckten. Der wohl bekannteste „Gast“ war damals kein geringerer als der berüchtigte Pirat Klaus Störtebeker, der laut weit verbreiteter Sage sogar seinen Schatz hier in den Woldedünen versteckt haben soll.

Als sich um das Jahr 1500 stabile Dünenketten gebildet hatten, die den langfristigen Bestand der Insel sicherten, begannen die damaligen Landsherren um die Grafen von Ostfriesland damit, Nutzland an einige der wenigen auf Borkum lebenden Menschen zu verpachten. Folglich verdingten sich diese zunächst als Bauern, die Kühe hielten und auf den Weiden grasen ließen. Als zusätzliches Einkommen für die Insulaner diente damals angespültes Strandgut, das nicht selten einen gewissen Nutz- oder Tauschwert hatte.

Die Vögte

Damit die Landesherren jedoch die Oberhand über die Einkünfte der Insulaner behielten – und letztere auch ja nicht vergaßen, einen großen Teil des gefundenen Strandguts abzutreten – setzten die Herrscher bis ins frühe 19. Jahrhundert hauptamtliche Vögte ein. Der jeweils amtierende Vogt – in den meisten Fällen kein Borkumer – hatte fortan die oberste Polizeigewalt, war den Insulanern aber schon bald ein Dorn im Auge. So drängte er ihnen immer mehr Regeln auf, gängelte sie zunehmend und missbrauchte nicht selten sichtbar seine Macht. Demnach verbot er beispielsweise nicht nur, die einzige Fleischquelle Kaninchen zu fangen (da er die Kaninchenjagd teuer verpachtet hatte), sondern erhob auch immer höher werdende Steuern sowie Abgaben auf geborgenes Strandgut.

Der Hintergrund für die Raffgier der Vögte war folgender: Das Amt des Vogtes konnte damals im Rahmen einer Ausschreibung käuflich erworben werden. Erst einmal im Amt, versuchten die Vögte ihr investiertes Geld so schnell wie möglich wieder hereinzubekommen – und bestenfalls rasch zu vermehren. Hierdurch entstand bei den Borkumern großes Misstrauen, das im Jahre 1584 sogar in einer Rebellion und der Ermordung des Vogtes mündete.

17. und 18. Jahrhundert

Noch Anfang des 17. Jahrhunderts zählte Borkum gerade mal 200 Bewohner. Die tägliche Lebensweise ist damals stets einfach gewesen. Man ernährte sich hauptsächlich von Fisch, da es auf den Inseln wenig Fleisch gab. „Ohne Fisch wäre es mit vielen übel bestellt. Fisch ist oft Brot und Fleisch, Butter und Käse zugleich. Wer zu seinem Schwarzbrot ein Stück Schellfisch, Scholle oder Rochen hat, ist noch lange nicht beklagenswert“, beschreibt Borkums ehemaliger Stadtdirektor Dr. Theodor Speer (* 1. 1.8.1904 in Borkum, † 17.10.1968, Stadtdirektor von 1947 – 1967) die früheren Verhältnisse in seiner Doktorarbeit. Dem interessanten Standardwerk „Aus Borkums Vergangenheit“ vom ehemaligen Rektor Hans Teerling ist darüber hinaus zu entnehmen, dass in der Zeit neben getrocknetem Fisch und Muscheln teilweise auch Kaninchen gegessen wurden, die man trotz Verbotes durch den Vogt heimlich aus den Dünen holte.

Das Nahrungsangebot sollte sich so schnell auch nicht ändern. Neben Fisch lebten die Insulaner alten Aufzeichnungen zufolge Anfang des 18. Jahrhunderts von selbst angebautem und spärlich gezogenem Gemüse (wie z.B. Erbsen und dicke Bohnen) und besaßen vereinzelt Kühe, Schafe oder Hühner. Im Allgemeinen waren sie jedoch auf die Einfuhr von sonstigen Lebensmitteln vom Festland angewiesen. Das Verkaufsmonopol besaß derzeit der Vogt, der in seinem Vogtshaus den einzigen Krämerladen auf der Insel betrieb. (Anmerkung: Erst 1782 – nach dem Tode des Vogtes Akkermann – eröffnete ein zweiter Krämerladen.)

Doch auch wenn einige Quellen berichten, dass damals große Armut und Hunger auf Borkum herrschte, scheint es jedoch, als ob man diesen erfolgreich trotzte. So untersuchte eine Anthropologin vor einigen Jahren aus dieser Zeit stammende Menschenknochen – die auf dem Friedhof am Alten Leuchtturm gefunden wurden – und stellte dabei eindeutig fest, dass die Insulaner in punkto Ernährung damals keine Mangelerscheinungen hatten.

Gastronomie in den Kinderschuhen

Die ersten durchreisenden Gäste und inspizierenden Beamten kamen auf Borkum im Haus des Vogtes unter, der damals die alleinige Schank- und Braugerechtigkeit sowie die Erlaubnis besaß, Gäste zu beherbergen und zu verköstigen. Demnach fanden sich im Vogtshaus meist neben ein bis zwei Zimmern zur Beherbergung auch eine kleine Gaststube, in der Gäste u.a. mit selbst gebrautem Bier bewirtet werden konnten.

Doch der Vogt sollte nicht der einzige Gastronom auf der Insel bleiben. Da es zu dieser Zeit bereits einige Gäste gab, die während ihrer Seereise zur Erholung einen Zwischenstopp auf Borkum einlegten, bat auch ein Insulaner namens Arend Tjarks im Jahre 1711 um die Genehmigung, Gäste aufnehmen und verpflegen zu dürfen. Trotz starkem Widerstand des Vogtes, der sein Beherbergungsmonopol nicht so schnell aufgeben wollte, erhielt Tjarks von den Behörden damals grünes Licht für sein Vorhaben. Er war somit quasi der erste private Vermieter auf der Insel.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hat am 10. Oktober mit großer Spannung an der Deichschau der Rheider Deichacht zwischen Jemgum und Ditzum teilgenommen. „Die heutige Deichschau an der Ems hat meine Sorgen bestätigt, dass der Klimawandel und seine Folgen mittlerweile nicht nur zu spüren, sondern auch zu sehen sind. Die Substanz und die Qualität der Deiche leiden unter dem Klimawandel. Die Probleme sind unübersehbar: Trockenheit, Risse, Nutrias und Wühlmäuse – ich habe regelrechte Mäuseautobahnen gesehen. Darauf müssen wir mit großem Aufwand reagieren. Es erfordert eine immer größere Anstrengung, die Deiche stabil und sicher zu erhalten“, betont Lies. „Schon jetzt ist absehbar, dass die geplanten Mittel nicht reichen und Milliarden-Investitionen an der deutschen Nordseeküste notwendig sind. In den kommenden Jahren werden wir mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr für unsere Deiche aufwenden müssen.“

Höhere Deiche seien nicht nur eine finanzielle Herausforderung, sondern auch eine Herausforderung an die Deich-Technik, ‚Standfestigkeit zu garantieren’. „Wir werden langfristig zusehen müssen, dass wir das notwendige Material zur Sicherung der Deiche mit Hilfe eines intelligenten Sediment-Managements auf Seeseite von draußen holen“, erklärt der Umweltminister. Viele Fragen seien dabei jedoch noch offen – und es sei unheimlich wichtig, eng mit den niederländischen Nachbarn zusammenzuarbeiten.

Wichtig sei ebenfalls, die Bundesregierung bei diesem Prozess stärker ins Boot zu holen. „Die Folgen des Klimawandels können wir nicht alleine in Niedersachsen tragen. Auf uns kommen erhebliche Ausgaben für Küstenschutz und Deichsicherheit zu. Das geht nur, wenn der Bund seine Mittel deutlich aufstockt. Mit den Mitteln von heute werden wir die Aufgaben von morgen nicht bewältigen können“, mahnt Lies.

Der Rumpf ist fertig verschweißt und das Deckshaus aufgesetzt: Für die weiteren Arbeiten hat der Schlepper „Greif“ den neuen Seenotrettungskreuzer HAMBURG vom Betriebsteil Bardenfleth zum rund einen Kilometer entfernten Hauptsitz der Fassmer-Werft in Berne-Motzen „verschifft“. Dabei kam der bereits schwimmfähige Kasko erstmals mit Wasser in Kontakt – wenn auch nur für eine gute Stunde.

Die HAMBURG ist das vierte Schiff der völlig neu konstruierten 28-Meter-Klasse, die nach und nach die bewährte 27,5 Meter-Klasse ersetzt. Das Typschiff hatten die Seenotretter zu ihrem 150-jährigen Bestehen Ende Mai 2015 auf den Namen ERNST MEIER-HEDDE getauft und auf Amrum stationiert. Der zweite Seenotrettungskreuzer dieser Klasse ist die neue BERLIN, die seit Anfang 2017 von Laboe aus die Kieler Förde sichert. Seit Sommer 2017 ist die ANNELIESE KRAMER als dritte Einheit dieser Klasse auf der Station Cuxhaven im Einsatz.

Der jüngste Neubau wird nach seiner Ablieferung im Frühjahr 2020 auf der Station Borkum die ALFRIED KRUPP nach 32 Einsatzjahren ablösen. Mit der Namengebung würdigt die DGzRS die langjährige Verbundenheit der Hamburger mit den Seenotrettern.

Vormann Ralf Brinker und Maschinist Jörg Grafunder inspizieren den entstehenden neuen Seenotretter für die Station Borkum. (Fotoquelle: Die Seenotretter – DGzRS, Jörg Sarbach)

Quelle: www.seenotretter.de

 

Am Freitag (28. Juni) hieß es für das Feuerschiff BORKUMRIFF um 8:30 Uhr mal wieder Leinen los, bevor es langsam die Fischerbalje passierte und Kurs Richtung Emden nahm. Trotz grauen und kühlen Wetters war die Stimmung an Bord der Roten Lady heiter – und die 15-köpfige Crew sowie die 21 Gäste freuten sich auf eine schöne Fahrt und das eigentliche Ziel: Die Begrüßung des historischen Dampfschiffes „Prinz Heinrich“, das von 1909 bis 1954 als Seebäderschiff u.a. im Linienverkehr zwischen Emden und Borkum eingesetzt wurde – und dem schönsten Sandhaufen der Welt nun in frisch saniertem Zustand einen offiziellen Besuch abstattete. „Selbstverständlich wollten wir diesem denkwürdigen Schiff dabei einen gebührenden Empfang bereiten“, erklärte Klaus Kühl-Peters, Vorsitzender des Fördervereins Feuerschiff Borkumriff.

Die Begegnung

Und spätestens, nachdem um 9:15 Uhr der Auslaufsherry serviert war, wurde auch der letzten Frostbeule warm ums Herz, sodass einem gelungenen Törn nichts mehr im Wege stand. Rund drei Stunden später nahte dann der große Moment. Die Spannung auf Brücke und Schiff stieg, denn schon gleich sollten sich die Traditionsschiffe BORKUMRIFF und Prinz Heinrich auf der Höhe von Eemshaven begegnen. Um 12:45 Uhr war es dann so weit: Der historische Seebäderdampfer fuhr an der Roten Lady vorbei – und die Traditionsschiffe begrüßten sich lautstark mit ihren Typhons (Signalhörnern) sowie feierlicher Marschmusik.

Im Anschluss an den tollen Empfang nahmen die beiden alten Damen noch gemeinsam Kurs auf die Fischerbalje, wo sich ihre Wege vorerst aber wieder trennten. Während die Prinz Heinrich weiter zum Fährhafen fuhr und hier an ihrem historischen Liegeplatz – der heutigen Anlegestelle des Katamarans – festmachte, setzte die BORKUMRIFF ihre gemütliche Reise zunächst bis vor den Süd- und Nordstrand fort. Mittlerweile war auch das Wetter wieder freundlicher und sogar die Sonne schaute zwischen den Wolken durch – ganz so, als ob auch sie dieses maritime Spektakel nicht verpassen wollte. Und da eine Seefahrt bekanntlich hungrig macht, war auch die Kombüsencrew in dieser Zeit natürlich nicht untätig und zauberte den Gästen eine kräftige Gulaschsuppe, die ihnen sichtlich schmeckte. Am frühen Abend schließlich erreicht der schwimmende Leuchtturm mit Hilfe eines Schleppers wieder seinen angestammten Liegeplatz im Borkumer Schutzhafen.

 

Niedersachsens Bauminister Olaf Lies hat am 3. Mai das Städtebauförderungsprogramm 2019 bekannt gegeben. „Wir wollen, dass die Menschen sich in ihrem Umfeld wohlfühlen und dass die Städte und Gemeinden lebenswert und lebendig bleiben. Das ist für das Miteinander wichtig. Die Städtebauförderung des Landes ist dabei von großer Bedeutung“, erklärt Lies. Insgesamt stehen Niedersachsens Städten und Gemeinden in diesem Jahr rund 121,652 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel zur Verfügung. Mit dem Eigenanteil der Gemeinden von rund 54,9 Millionen Euro und den sogenannten zweckgebundenen Einnahmen in Höhe von rund 5 Millionen Euro beträgt das Gesamt-Investitionsvolumen rund 181,5 Millionen Euro. Zwei Drittel der gesamten Städtebauförderungsmittel kommen dem ländlichen Raum zugute.

„Die Städtebauförderung ist eine tragende Säule für die Entwicklung in unseren Städten und Gemeinden. Die sechs Programme ermöglichen es den Städten und Gemeinden, ihre Ortskerne attraktiv zu gestalten, brachliegende Flächen zu aktivieren, Grün- und Freiflächen zu schaffen, sowie für eine zentrale, örtliche Versorgungsfunktion in ländlichen Gebieten zu sorgen. Auch der Umwelt- und Klimaschutz, die biologische Vielfalt, die Gesundheit und der soziale Zusammenhalt spielen eine große Rolle“, sagt der Bauminister.

Reede in Förderprogramm aufgenommen

Neu aufgenommen wird die Maßnahme „Reede“ der Nordseeinsel Borkum im Programm Stadtumbau West. Mit den Städtebauförderungsmitteln sollen neben der Beseitigung der städtebaulichen Missstände eine Entwicklung der im Ortsteil Reede noch nicht erschlossene Potenziale für die Bereiche Tourismus, Wohnen und Gewerbe erfolgen. Dazu gehören die umfangreiche Sanierung von Straßen und Gebäuden sowie die Schaffung von Grün- und Freiräumen, mit dem Ziel, den Hafenbereich in ein attraktives Quartier mit eigener Identität und zur Visitenkarte der Insel zu entwickeln.

Bildquelle: Torsten Dachwitz

Seit 25 Jahren gilt die Nordseeinsel Borkum als eines der beliebtesten Beachvolleyballreviere Deutschlands. Seitdem der Nordwestdeutsche Volleyball-Verband (NWVV) 1994 dort das erste Hobbyturnier ausgerichtet hat, wächst die Veranstaltungs-, Spieler- und Fangemeinde stetig. Auch 2019 werden wieder viele Aktionen rund um die beliebteste Strandsportart stattfinden.

Zu den beliebtesten Veranstaltungen auf Borkum zählen die Turniere des NWVV in den Sommermonaten – mit mehr als 3.000 Teilnehmern aus der ganzen Republik. Der Fokus dieser Großturniere ist auf Hobby- und Freizeitsportler ausgelegt. Vom Anfänger bis zum erfahrenen Spieler kann jeder daran teilnehmen. An drei aufeinanderfolgenden Wochenenden (27./28. Juli 2019; 03./04. August 2019 und 10./11. August 2019) finden am längsten Strand der Ostfriesischen Inseln zum 26. Mal in Folge die traditionellen Wettkämpfe statt. Gespielt wird in unterschiedlichen Turnierformen. Vom gleichgeschlechtlichen klassischen zwei gegen zwei, werden darüber hinaus auch Quattro-Turniere (vier gegen vier) gleichgeschlechtlich und im Mix stattfinden. Weitere Angebote sind Zweier-Mixed, Dreier-Mixed sowie ein Generationen- und in diesem Jahr erstmalig ein Uni-Cup, bei dem sich Universitätsmannschaften untereinander messen können. Am zweiten Turnierwochenende findet zusätzlich der A-Cup+ statt, bei dem sich einige der besten Spielerinnen und Spieler des NWVV duellieren und Punkte für die nordwestdeutsche und deutsche Rangliste erspielen können.

Dabei wird der Spaß nicht zur kurz kommen. Nach den Spielen finden die Beachpartys statt, welche jeden Freitag- und Samstagabend im Rahmen der Turniere im Partyzelt am Strand Höhe Borkum-Riff steigen. Vom 29. Juli bis zum 9. August 2019 besteht darüber hinaus die Möglichkeit an der Beach-Academy teilzunehmen. Anlässlich der Turniere bietet der NWVV zwei Wochen voller Training, Kurse und Workshops an. Nicht nur das Inselfeeling lädt Besucher und Teilnehmer ein, sondern auch das erstklassig besetzte Trainerteam aus Profi-Tour-Spielern.

Alle Fans des Profi-Beachvolleyballs kommen bei den BEACH DAYS BORKUM voll auf ihre Kosten. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr, veranstaltet die Nordseheilbad Borkum GmbH gemeinsam mit der SPORTPLATZ Eventmarketing Agentur die 2. Auflage der BEACH DAYS BORKUM. Hier werden Sport, Musik sowie Inselatmosphäre miteinander vereint, was bereits im vergangenen Jahr sehr gut angenommen wurde. Das Top 10+ Turnier des NWVV ist eines der hochwertigsten Landesverbandsturniere im deutschen Beachvolleyball. Damen- und Herrenteams der nationalen Spitzenklasse spielen um Preisgeld und wichtige Qualifikationspunkte für die Deutsche Beachvolleyball-Meisterschaft in Timmendorfer Strand.

Bildquelle: Torsten Dachwitz

Auf ihrer Frühjahrstagung am 6. und 7. April in Cuxhaven beschloss die Arbeitsgemeinschaft der fahrenden Feuerschiffe Küste die Gründung einer Trägervereinigung der Feuerschiffe als eingetragener und gemeinnütziger Verein. Mit dieser Neugründung ist beabsichtigt, die noch existierenden Feuerschiffe in einer organisierten Gemeinschaft auch formal zu vereinigen, unabhängig vom Inhalt der einzelnen Betreiberkonzepte. Damit soll die besondere Bedeutung der ehemaligen und auch einzigartigen Seezeichenschiffe hervorgehoben werden. Zudem soll der Zusammenschluss die Chancen verbessern, Fördermittelzuwendungen für gemeinsame Aktionen an der Nord- und Ostseeküste erhalten zu können. Diese Wasserfahrzeuge gelten ohnehin als Botschafter der einzelnen Städte und Regionen und präsentieren sich dort als Wahrzeichen und als Touristen- /Publikumsmagnet. Die AG verständigte sich während ihrer Tagung auf verschiedene Gemeinschaftsaktionen und beabsichtigt, diese fortlaufend zu ergänzen und zeitangepasst zu veröffentlichen.

Am Ende der intensiven Diskussion beschloss die Versammlung einstimmig, einen Feuerschiffsverein mit der Bezeichnung „Maritimes Kulturgut Deutsche Feuerschiffe e.V. zu gründen. Die Gründungsversammlung findet während der Herbsttagung am 12. und 13. Oktober 2019 in Hamburg statt. Für die Neugründung stehen vorerst mehr als 12 Mitglieder aus den einzelnen Feuerschiffsvereinigungen zur Verfügung. Die Gründungsversammlung ist öffentlich und findet unter Beteiligung von Vertretern aus Politik, Hafenwirtschaft, Kultur und Medien statt.

Zusätzlich besteht die Absicht, mittelfristig in die nationale UNESCO-Liste (Kulturerbe) eingetragen zu werden. Die Mitglieder sind sich der außergewöhnlichen Bedeutung der Kulturgüter Feuerschiffe bewusst. Daraus ist der Anspruch gewachsen, diese in Tradition und Brauchtum bundesweit aufzunehmen. Auch die anwesende Bundestagsabgeordnete, Siemtje Möller, stellte die Bedeutung der Traditionsschiffe heraus und bekundete deren hohe Bedeutung in der früheren Seefahrt mit der hoheitlichen Bundesaufgabe, die einzelnen Schifffahrtswege zu sichern und für ein gefahrloses Befahren zu sorgen.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies und der Minister der Provinz Groningen, Henk Staghouwer, haben am 5. April ein Leitbild für eine gemeinsame ökologische Strategie zum Sedimentmanagement im Ems-Dollart-Bereich unterschrieben.

„Wir haben mit unseren niederländischen Nachbarn ein gemeinsames Ziel: Wir streben einen gesunden Ems-Dollart-Bereich an mit einer hohen ökologischen Widerstandsfähigkeit und Beständigkeit gegen den Klimawandel“, erklärt Lies. „Deswegen haben wir Leitlinien für eine gemeinsame Strategie unterzeichnet, welche den Rahmen für zukünftige Projekte stecken. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen und vereint Maßnahmen anschieben, um einen bestmöglichen Output für die Natur zu erreichen.“

„Dies ist ein historischer Moment, dass beide Länder sich gemeinsam der Verantwortung stellen und wir gemeinsam Lösungen erarbeiten für den Schlick aber auch für die Herausforderungen des Klimawandels. Das Leitbild das die Niederlande und Niedersachsen miteinander beschließen ist gleichzeitig ein Startschuss für die beiden Länder um schnell gemeinsam einen Handlungsplan zu erarbeiten. Damit können wir eine schnelle Durchführung von gemeinsamen Projekten vorantreiben“, ergänzt Provinzialminister Henk Staghouwer.

Die ökologischen Ziele des Leitbildes sind unter anderem:

  • Verbesserung der Qualität der Lebensräume und der Artenvielfalt
  • Nutzen der natürlichen Prozesse und Anstreben einer naturnahen Dynamik bei der Verschlickung und Weiterverwertung des Sediments
  • Mitwachsen der Watten und Vorländer mit dem Meeresspiegelanstieg
  • Nutzung des überschüssigen Feinsediments aus Außenems und Dollart zum Ausgleich der Effekte des Meeresspiegelanstiegs

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

 Bild: Gemeinsam möchten Deutschland und die Niederlande u.a. verstärkt gegen den steigenden Meeresspiegel ankämpfen.

Ostern steht direkt vor der Tür – das merken wir nicht zuletzt an den vielen buntbemalten Eiern, die uns derzeit quasi an jeder Ecke begegnen. Aber wussten Sie schon, dass mehr als jedes dritte in Deutschland konsumierte Ei von niedersächsischen Hühnern gelegt wurde?

Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) jüngst mitteilte, wurden im Jahr 2018 in Niedersachsen rund 4,8 Milliarden Konsumeier erzeugt – ein Plus von 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Somit haben die etwa 15,8 Millionen niedersächsischen Hühner mehr als jedes dritte Ei (38 %) in Deutschland gelegt. Davon kamen übrigens rund 600 Mio. Eier aus ökologischer Haltung. In den letzten vier Jahren hat sich die Zahl der Eier aus ökologischer Haltung demnach um knapp 29 % erhöht.

Auch im Namen des Osterhasen dankt BURKANA den vielen Hühnern in Niedersachsen – und freut sich schon jetzt auf das nächste buntbemalte Frühstücksei!

Unter dem Motto „Wir können auch ohne“ ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) während der heute beginnenden Fastenzeit dazu auf, soweit es geht auf Plastik im Alltag zu verzichten. Mit der von Aschermittwoch bis Ostersonntag laufenden Aktion (#plastikfasten) möchte der BUND Verbraucher für die Problematik rund um Wegwerfprodukte und Einwegverpackungen sensibilisieren – und zeigen, dass viele Plastikprodukte überflüssig sind oder ersetzt werden können.

„Obst in Plastiktüten, Plastikflaschen, Trinkhalme, Einweg-Kaffeebecher, Plastikgeschirr – Plastikartikel sind allgegenwärtig und bescheren uns allen eine wahre Plastikflut. Unsere Böden und Gewässer sind zunehmend vermüllt. Meerestiere verhungern, weil ihr Magen mit Plastikresten gefüllt ist. Riesige Plastikstrudel schwimmen im Meer, Plastik verschmutzt die Strände“, erklärt der BUND-Abfallexperte Rolf Buschmann. „Es ist gut, dass die EU und die deutsche Umweltministerin die Unmengen an Produkten aus Einwegplastik reduzieren wollen. Das allein reicht aber nicht. Wir brauchen eine generelle Abkehr von Wegwerfplastik, eine Plastikwende, die gesetzlich untermauert ist. Daneben ist es aber auch dringend erforderlich, dass jeder von uns schon jetzt etwas gegen die Plastikflut unternimmt!“

Die Aktion

„Wir fordern die Menschen auf, genau hinzugucken und zu entscheiden: Brauche ich das Produkt und gibt es das auch ohne Plastikverpackung? Wenn Verbraucher ihren Einkauf planen, eine Einkaufliste schreiben und dann Baumwollbeutel und Obstsäckchen einpacken, sparen wir bei jedem Gang in den Supermarkt Plastikmüll in Form von Plastiktüten ein“, betont Buschmann. „Kaufen Konsumenten dann noch Produkte ohne Plastikverpackung und stattdessen Mehrwegprodukte, Produkte in Verpackungen aus Papier und Pappe oder gar unverpackt, reduzieren sich die Mengen an Plastik deutlich spürbar.“

Aus Sicht des BUND gibt es demnach viele gute Gründe, das Plastikfasten das ganze Jahr über zu betreiben. „Ein plastikfreies oder plastikarmes Leben von möglichst vielen Menschen ist unser langfristiges Ziel“, so Buschmann. „Eine siebenwöchige Probezeit kann dafür ein guter Einstieg sein!“ Er ruft die an der Aktion Teilnehmenden dazu auf, unter dem Hashtag #plastikfasten über Instagram, Twitter, Facebook und YouTube über ihre Erfahrungen zu berichten und Tipps dazu untereinander auszutauschen.

Schützen auch Sie Strand und Meer!

Liebe Borkumer und Feriengäste: Bitte beteiligen auch Sie sich an dieser tollen Aktion – mit der Sie nicht zuletzt auch die Strände und das Meer vor unserer Haustür nachhaltig und langfristig vor Vermüllung schützen!

Mehr Informationen zur Aktion finden Sie hier: #plastikfasten

Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz stellt im Jahr 2019 insgesamt 61,6 Millionen Euro für Investitionen in den Küstenschutz bereit. „Der Schutz des Festlandes und der Inseln muss vor allem aufgrund des prognostizierten Klimawandels und des damit einhergehenden Anstiegs des Meeresspiegels weiter vorangebracht werden“, erklärt Umweltminister Olaf Lies. „Mit diesen Mitteln werden die Träger der Deicherhaltung den Schutz des Festlands und der Inseln weiter nachhaltig verbessern.“

Für den Schutz der Ostfriesischen Inseln – die dem Angriff von Sturmfluten am stärksten ausgesetzt sind – sieht die Planung rund 9,5 Millionen Euro vor. Neben unterschiedlichen Maßnahmen auf Wangerooge, Langeoog, Juist und Norderney soll dabei auch auf der Nordseeinsel Borkum in die fortwährende Sicherung, Verstärkung und Festlegung der Schutzdünen investiert werden.

Bild: Aufgrund des Klimawandels könnten Sturmfluten in Zukunft immer heftiger werden.

Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projektes „NETfficient“ haben Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus sieben europäischen Ländern zwischen Januar 2015 und Dezember 2018 ein sogenanntes virtuelles Kraftwerk auf der Nordseeinsel Borkum entwickelt, das eine intelligente Energiespeicherung möglich machen sollte.

Hierbei galt es, u.a. Windkraftanlagen, Solarparks sowie die zahlreichen Photovoltaik-Anlagen auf privaten und gewerblichen Häuserdächern zu verknüpfen, den erzeugten Strom zu speichern und bei Bedarf ins Stromnetz einzuspeisen. Ziel des Millionenprojektes war es, zu jeder Tages- und Nachtzeit – d.h. auch wenn Wind und Sonne mal Pause machen – eine zuverlässige Versorgung mit Erneuerbaren Energien zu gewährleisten.

Sie interessieren sich dafür, wie das nun ausgelaufene Projekt strukturiert war und welche ersten Ergebnisse erzielt wurden? Dann bestellen Sie sich einfach kostenlos unter dem folgenden Link das in diesen Tagen in Englisch erschienene NETfficient-Handbuch: http://netfficient-project.eu/netfficient-handbook-now-available/

Hinweis: Die BURKANA-Redaktion hält Sie über weitere Ergebnisse und Folgeprojekte auf dem Laufenden!

In der Nacht zum 2. Januar verlor der rund 400 Meter lange Frachter MSC Zoe in der stürmischen Nordsee knapp 300 Container, welche die Insel und Küsten teilweise noch heute auf Trab halten. Zwar ist es dem unermüdlichen Einsatz der vielen Helfer zu verdanken, dass die Strände der betroffenen Ost- und Westfriesischen Inseln größtenteils vom angeschwemmten Strandgut befreit werden konnten, jedoch liegen immer noch Container auf dem Meeresgrund, die eine nachhaltige Gefahr für Schifffahrt und Natur mit sich bringen.

Um die entsprechende von großen Containerschiffen ausgehende Gefahr zu begrenzen, hat die Niedersächsische Landesregierung am Dienstag (5. Februar) eine Bundesratsinitiative zum Transport von Gefahrgut auf Großcontainerschiffen auf den Weg gebracht. Die von Umweltminister Olaf Lies angeschobene Initiative sieht vor, den Transport von Gefahrgut auf Großcontainerschiffen zu verbessern und eventuelle Schadenereignisse schneller beherrschbar zu gestalten. Gefahrgut-Container sollen dadurch besser gesichert und mit Peilsendern ausgestattet werden. Zudem wird der Bund gebeten, sich auf internationaler Ebene für eine Verschärfung von Schifffahrtsrouten-Regelungen im küstennahen Bereich einzusetzen.

„Die Havarie der MSC ZOE Anfang Januar hat gezeigt, dass sich die Suche nach über Bord gegangenen Containern und die Identifikation von Gefahrgut äußerst schwierig gestaltete“, erklärt Umweltminister Olaf Lies. „Für eine zeitnahe und sichere Bergung sollten deshalb Gefahrgut-Container mit Sendern versehen werden, um sie im Meer leichter orten zu können. Zudem sollte international eine Verschärfung von Schifffahrtsrouten-Regelungen geprüft werden, um küstennahe Havarien von Großcontainerschiffen zu vermeiden.“

Havarien großer Containerschiffe können nach Angeben der Landesregierung wegen der mitgeführten Ladung aber auch aufgrund der an Bord vorhandenen Treibstoffvorräte große Umweltschäden hervorrufen. Nach der Anlaufbedingungsverordnung (AnlBV) sind bereits jetzt Tankschiffe und Gastankschiffe bestimmter Größenordnungen dazu verpflichtet, das küstenfernere Verkehrstrennungsgebiet „German Bight Western Approach“ vor der deutschen Küste mit größerer Wassertiefe zu befahren. Um küstennahe Havarien wie die der „MSC ZOE“ zu vermeiden, sollte eine Verschärfung von Schifffahrtsrouten-Regelungen international geprüft werden.

Quelle: Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung

 

 

Nachdem bei einer Havarie des rund 400 Meter langen Containerfrachters MSC Zoe in der Nacht zum 2. Januar 2019 knapp 300 Container in der stürmischen Nordsee über Bord gingen, befürchtete man zunächst katastrophale Folgen für Inseln und Küsten.

Zwar ist die Gefahr noch nicht komplett gebannt – da ein Großteil der Container immer noch auf dem Meeresgrund liegt, eine erhebliche Bedrohung für Schifffahrt und Umwelt darstellt und erst ab kommender Woche mit der Bergung begonnen werden kann – jedoch konnte die erste und akute Gefahr dank des starken Einsatzes der vielen Helferinnen und Helfer gebändigt und Schlimmeres verhindert werden. So ließen zahlreiche Gäste und Insulaner nach der Havarie-Meldung keine Zeit verstreichen und begaben sich mit Müllsäcken bewaffnet zu den hiesigen Stränden, um diese von angespültem Plastikspielzeug, TV-Geräten und weiterem Strandgut zu befreien.

Die BURKANA-Redaktion schließt sich an dieser Stelle Borkums Bürgermeister Georg Lübben und dem Ratsvorsitzenden Cornelius Akkermann an, die sich im Namen des Rates der Stadt Borkum ausdrücklich bei den vielen Menschen bedanken, die sofort bereit standen, als es darum ging, die schönen Strände von den Folgen der Container-Havarie zu reinigen.

Es sei sehr beeindruckend gewesen, mit welchem außergewöhnlichen und vorbildlichen Engagement sich die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer zusammen mit den offiziellen Einsatzkräften um die Strandreinigung gekümmert haben, hieß es in der Presseerklärung. Besonders erfreulich sei demnach, dass sich neben der Freiwillige Feuerwehr mit der Jugendfeuerwehr, der Polizei, dem Nationalpark, der DLRG, der DGzRS, dem Deutschen Roten Kreuz, der Jägerschaft, dem Reitverein, Mitarbeitern von Stadt und Nordseeheilbad Borkum GmbH, Greenpeace sowie anderen Vereinen und Organisationen auch die Schülerinnen und Schüler der Inselschule sowie viele Borkumer und Gäste an der Aktion beteiligt haben.

Bildunterzeilen: Selbst Spiegel TV berichtete über den unermüdlichen Einsatz der Helferinnen und Helfer auf Borkum.

Bildquellen: Screenshot Spiegel TV; den entsprechenden Beitrag finden Sie unter folgendem Link: https://bit.ly/2QQfuoA

Am 30. August 2018 hat die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) die Nordseeinsel Borkum für ihr Engagement als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. „Die Nordseeinsel Borkum ist ein Testfeld für innovative Energiespeicher unter realen Bedingungen“, erklärt Nils Boenigk, stellvertretender AEE-Geschäftsführer. „Bürgerinnen und Bürger sowie die Stadtwerke erproben zusammen mit Partnern eines europäischen Projektes moderne Speicher und Energiemanagementsysteme, weil diese Technologien für die vollständige Versorgung mit Erneuerbaren Energien notwendig werden.“

Die Nordseeinsel Borkum ist ein ideales Testlabor für die Energiewende: Hier leben rund 5.200 Menschen, die Sonneneinstrahlung ist mit durchschnittlich 2.000 Sonnenstunden im Jahr eine der höchsten Deutschlands – und Borkum bildet als eine komplett vom Meer umgebene Insel ein abgeschlossenes System mit vereinfachten Messbedingungen. Sie ist somit ein hervorragend geeigneter Standort für die Erprobung von Energiespeichern und Energiemanagementsystemen – also genau jenen Technologien, die in Zukunft für die Energiewende notwendig werden, wenn die wetterabhängige Wind- und Solarstromerzeugung zunehmen wird.

Der Test unter Realbedingungen läuft seit 2015 im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Projektes „NETfficient“ – an dem die Borkumer Stadtwerke als einer von dreizehn Partnern (Forschungseinrichtungen und Unternehmen) aus sieben europäischen Ländern beteiligt sind. Ziel des Projektes ist, bis Ende 2018 eine intelligente Energiespeicherung auf Borkum zu entwickeln, die eine 100-prozentige Versorgung mit regenerativen Energien ermöglicht.

Weitere Informationen rund um das Projekt NETfficient und die Energiekommune Borkum erhalten Sie im kommenden BURKANA-Magazin sowie auf den Borkumer Energietagen am 14. und 15. September.

Beste Nachricht für die Mitglieder des Fördervereins Feuerschiff Borkumriff e.V. und die Stadt Borkum. Der Bund wird für die Sanierung des Feuerschiffs Borkumriff 1,315 Millionen Euro bereitstellen. Diese gute Nachricht konnten jetzt die regionalen Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann MdB und Johann Saathoff MdB überbringen. Die beiden Ostfriesen hatten sich gemeinsam für die Förderung eingesetzt.

Damit ist eine wesentliche Hürde für die dringend benötigte Generalüberholung des Schiffes genommen. Denn das technische Kulturdenkmal ist in die Jahre gekommen. Es wurde 1954/56 gebaut. Der Sanierungsbedarf ist groß. Alle vier Maschinen müssen ausgetauscht, das Deck saniert, die Abgasanlage erneuert, das Wellenspiel überholt werden. Und, und, und. Die Kostenschätzung dafür beläuft sich auf 2,63 Millionen Euro. Viel zu viel für den Verein. Die Förderung des Bundes ist daher ein Segen.

Eigentümer des Schiffs ist die Stadt Borkum. Diese hat es dem Förderverein vertraglich zur Nutzung überlassen. Allerdings muss dieser dafür die Fahrbereitschaft sicherstellen. Der Verein hat über 200 Mitglieder. Diese engagieren sich ehrenamtlich für den Erhalt des Nationalparkhauses. Sie kümmern sich um Wartung und Pflege, stellen die Besatzung und beschäftigen Schiffstechniker. Connemann und Saathoff dankten den Mitgliedern für ihr Engagement. Connemann: „Die Mitglieder rund um ihren Vorsitzenden Klaus Kühl-Peters haben der Roten Lady neues Leben eingehaucht. Früher lag sie am Kai, wurde gesehen, aber nicht wahrgenommen. Heute ist sie in aller Munde und Visitenkarte für Borkum – dank eines unschätzbaren ehrenamtlichen Einsatzes. Sie schenken ihre Zeit und Kraft. Die Förderung des Bundes in diese schwimmende Zeitzeugin ist goldrichtig.“

Saathoff: „Das Feuerschiff Borkumriff ist das zweite geförderte Feuerschiff und ein bedeutender Bestandteil des maritimen kulturellen Erbes. Wie auch andere Feuerschiffe hat das Feuerschiff Borkumriff enormen touristischen Wert und weit über die Region enormen Bekanntheitsgrad. Diese Bundesmittel sind auch für die zahlreichen ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Vereins ein tolles Zeichen und eine Wertschätzung ihrer Arbeit.“

Beide dankten ihren Kollegen im Haushaltsausschuss, die heute die Mittel freigegeben haben. „Ohne unsere Kollegen Johannes Kahrs und Patricia Lips wäre dieser Befreiungsschlag nicht möglich geworden.“

Überglücklich zeigte sich auch Vorsitzender Klaus Kühl-Peters: „Damit ist für Jahre die Fahrbereitschaft und der Bestand unseres Schiffes gesichert. Auch steigende Fördermitgliederzahlen und gelegentliche Sponsorengelder können ein Schiff dieser Größenordnung auf Dauer nicht alleine halten. Mein großer Dank – und hier spreche ich im Namen des Vorstandes und der 250 Mitglieder – geht insbesondere an die Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann, CDU und Johann Saathoff, SPD. Die Insel kann sich glücklich schätzen, dass durch das Engagement der beiden unsere Botschafterin für Borkum und für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer auch in den nächsten Jahren mit einer engagierten ehrenamtlichen Mannschaft und dem Nationalparkschiff-Team interessante Ziele ansteuern kann.“

Seit Ende März verkehrt zwischen Groningen und Eemshaven mehrmals am Tag ein Personenzug der Deutsche-Bahn-Tochter „Arriva“, der die Anreise über die Niederlande auf die Nordseeinsel Borkum um ein Vielfaches erleichtert (burkana.de berichtete darüber am 28. März).

Natürlich ist auch Inselheld Burki schon längst mit dem neuen Zug gefahren – und hat die Gelegenheit gleich genutzt, um endlich mal wieder seine Cousine Bella im wunderschönen Groningen zu besuchen. Was der kleine blaue Wal dabei alles Spannendes erlebt hat, können Fans im neuen Abenteuer „Burki und die schnelle Bahn nach Groningen“ nachlesen. Übrigens: Bella hat Burki und seinen Wattfreunde Moni, Marina, Krusti und Ralli ein bisschen Sprachunterricht gegeben, sodass das neueste Büchlein nun auch auf Niederländisch erschienen ist.

Erhältlich ist die Geschichte bei der Borkumer Kleinbahn am Inselbahnhof auf Borkum (Georg-Schütte-Platz 8) sowie auf der Fähre MS „Münsterland“ und im Fährterminal in Eemshaven.

Für Norddeutsche, Ostfriesen und Insulaner ist es nichts Neues – jedoch wird sich der eine oder andere Gast sicherlich schon einmal gefragt haben, weshalb man hier von morgens bis abends mit „Moin“ begrüßt wird. Die burkana.de-Redaktion hat sich einmal näher mit dem Ursprung und der Bedeutung des norddeutschen Universalgrußes befasst.

Sprachforscher sind sich uneinig

Wie so oft, wenn es um die Rekonstruktion der norddeutschen Geschichte geht, stoßen wir bei unseren Recherchen auf zahlreiche sich widersprechende Theorien und auf komplexe Erklärungen, die alles andere als Klarheit über die Herkunft und Verwendung von „Moin“ schaffen. So streiten sich Sprachforscher vor allem darum, wovon das Wort überhaupt abgeleitet ist und berufen sich hierbei auf ebenso skurrile wie auch einleuchtende Theorien.

„n mojen Dag wünsch ik di“

Die meisten Linguisten vermuten, dass der norddeutsche Gruß dem Plattdeutschen entspringt und sich vom friesischen Adjektiv „moi“ ableitet, das so viel bedeutet wie schön oder gut. Demzufolge wünschten sich die Friesen anfangs einen „Mojen Dag“ (Schönen Tag), „verschluckten“ den „Dag“ aber im Laufe der Zeit, sodass letztendlich das geläufige „Moin“ übrig blieb, das zu jeder Zeit angewendet werden kann. Die Experten sind sich daher ganz sicher: Die Begrüßung „Moin“ hat soviel mit „Morgen“ zu tun wie die Ostfriesischen Inseln mit den Alpen.

Moin Moin in Berlin

Angeblich tauchte die verkürzte Grußformel „Moin“ im Norden jedoch erstmals offiziell im „Ostfriesischen Hauskalender“ von 1924 auf – was den Kritikern der oben stehenden Theorie in die Karten spielt. Diese behaupten nämlich, dass das Wort „Moin“ sehr wohl von „Morgen“ abgeleitet wird und belegen ihre Annahme mit einem Artikel aus dem „Berliner Conversations-Blatt für Poesie, Literatur und Kritik“. Der Artikel erschien bereits 1828 – also fast 100 Jahre vor der Veröffentlichung des besagten Ostfriesischen Hauskalenders – und erwähnte die Begrüßung „Moin“ mehrmals im Zusammenhang mit „Morgen“. Hieraus schließen einige Forscher, dass der norddeutsche Universalgruß bereits Jahrzehnte vorher im Berliner Raum verwendet wurde, sich hier jedoch anders ableitet, als im Friesischen.

Wer auch immer recht haben sollte, die unterschiedlichen Theorien weisen darauf hin, dass der Gruß „Moin“ unterschiedlich entstand, sich jedoch besonders im norddeutschen Raum im Laufe des 20. Jahrhunderts zur gängigen und ganztägigen Begrüßungsformel entwickelte. War sie anfangs nur beim „einfachen Volk“ mit plattdeutscher Umgangssprache üblich, wird sie heute in allen Gesellschaftsschichten verwendet. Und nicht nur das: Immer mehr Deutsche nahmen das sympathische Wort in ihren Wortschatz auf, sodass sich dieses bereits seit 2004 sogar im Duden findet. Entscheidend für die Aufnahme sei gewesen, dass der Begriff „Moin“ mittlerweile deutschlandweit verbreitet sei, begründete der Dudenverlag die Aufnahme in das deutsche Universalwörterbuch.

Burki-Fans aufgepasst! Der kleine blaue Wal und seine Wattfreunde haben mal wieder ein spannendes Abenteuer erlebt, das sie euch unbedingt erzählen möchten. Und zwar hatte unser Inselheld vor kurzem Geburtstag – und plante eine riesige Fete am Strand, zu der er alle seine Freunde einlud.

Er besorgte kleine Zelte, Strandkörbe, Stühle und Tische, blies ganz viele Luftballons auf und buchte sogar die Robbie-Band von der Seehundsbank, die für ordentlich Stimmung sorgen sollte. Einen Tag vorher fing Burki sogar noch an zu kochen. Denn er isst für sein leben gerne – und mag wie alle seine Wattfreunde am liebsten Fisch.

Doch oje! In der Nacht vor der Party wütete ein schwerer Sturm über Borkum, sodass die ganzen schönen Vorbereitungen dahin waren. Denn alle Zelte, Tische und Strandkörbe fielen einfach um – und auch die vorbereiteten Leckerbissen lagen alle im Sand verstreut.

Natürlich war Burki nun erst einmal total traurig, weil er dachte, dass seine schöne Party nun ins Wasser fallen muss. Doch dann tauchte plötzlich Klaus vom Fisherman’s Koeken auf – und hatte sofort einen Plan, wie Burkis Fete doch noch gerettet werden konnte. Wie genau dieser Plan aussah – und ob die Wattfreunde am Ende ordentlich feiern konnten, erfahrt ihr im Fisherman’s Koeken in der Bismarckstraße.

Die Nordseeinsel Borkum gilt als eines der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland – und wird nicht ohne Grund als die „Insel meiner Träume“ besungen. Doch Borkum war nicht schon immer eine Ferieninsel, sondern hat sich erst im Laufe der Zeit zu einer solchen entwickelt. So widmeten sich die Insulaner – nach langer Zeit der Armut – ab dem frühen 18. Jahrhundert vorerst dem lukrativen Walfang, welcher der Insel relativen Wohlstand einbrachte. Letzterer sollte jedoch mit dem Ausklingen der großen Walfängerzeit Ende des 18. Jahrhunderts versiegen, sodass die Insel vorrübergehend wieder mit Armut zu kämpfen hatte – und viele Borkumer ihre Heimat verlassen mussten.

Das Abgleiten Borkums in die Bedeutungslosigkeit fand jedoch seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts glücklicherweise ein Ende. Zu dieser Zeit interessierten sich die ersten Touristen für das Eiland – und reisten vereinzelt im Sommer an, um hier ein paar erholsame Tage zu verbringen. Pensionen oder gar Hotels gab es damals noch nicht. Lediglich vereinzelte Häuser dienten als Notunterkünfte für die Gäste, die seinerzeit Lebensmittel, Betten und Geschirr selbst mitbringen mussten.

Verzeichnete die Insel dabei Anfang der 1840er-Jahre bis zu 80 Sommergäste – die damals meist noch mit Segelbooten von Greetsiel oder Emden aus auf die Insel befördert wurden – bekam der Fremdenverkehr durch z.B. den Einsatz von Seebäderschiffen, der Errichtung von Hotels und Ferienunterkünften, der Einrichtung einer Zugverbindungen nach Emden oder der Anerkennung Borkums als Heilbad enormen Aufschwung.

Demnach erhöhte sich die jährliche Gästezahl bis zum Jahr 1913 auf rund 30.000 – bevor diese infolge des Ersten und Zweiten Weltkrieges jeweils vorübergehend einbrach. Damals erhielt die Nordseeinsel Borkum den Status einer Seefestung, sodass der Zugang für Touristen stark beschränkt wurde. Erst nach Ende des verheerenden Zweiten Weltkrieges wurde die Nordseeinsel langsam wieder für den Bäderbetrieb freigegeben. Folglich kamen 1947 wieder die ersten Gäste, die ihren Urlaub bis zur Währungsreform jedoch vorerst meist mit Naturalien wie Kartoffeln, Gemüse, Fleisch oder Eier bezahlten.

Auf Borkum spürte man zu der Zeit eine große Aufbruchsstimmung. Denn es galt, die Insel weiterhin für den Tourismus zu positionieren – und diesen wieder zur lohnenden Einnahmequelle zu machen. Ob der Einsatz von Autofähren, die Entstehung von Campingplätzen, die Anlegung des Kurparks, die Umwandlung der Bismarck- und Franz-Habich-Straße zu Fußgängerzonen, der Bau eines Meerwasserwellenbades (später entstand hieraus das Gezeitenland), die Promenadensanierung und, und, und – die Verantwortlichen krempelten und krempeln stets die Ärmel hoch, damit sich Gäste auf dem schönsten Sandhaufen der Welt wohlfühlen.

Betrachtet man die Gästezahlen, haben die Verantwortlichen dabei bisher auch alles richtig gemacht! So kommen heutzutage jährlich knapp 300.000 Menschen auf Insel, um hier die schönste Zeit im Jahr zu verbringen und ihren Urlaub mit allen Sinnen zu genießen.

Auf der Nordseeinsel Borkum wird mit „NETfficient“ gerade ein zukunftsweisendes Projekt umgesetzt, das bei erfolgreichem Verlauf dazu beitragen wird, die Energiewende entscheidend voranzubringen. So haben sich die Stadtwerke Borkum mit Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus sieben europäischen Ländern zusammengeschlossen, um Lösungen für eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit zu entwickeln: nämlich regenerative Energie auch dann nutzen zu können, wenn Wind und Sonne mal Pause machen.

Im Rahmen des von der Europäischen Union mit 9 Millionen Euro geförderten Projektes „NETfficient“ arbeiten die Projektpartner seit 2015 mit Hochdruck daran, der Energiewende zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen. Sogenannte „smart grids“ – d.h. intelligente Stromnetze – sollen künftig die zahlreichen Photovoltaik- sowie Windkraftanlagen und Solarparks miteinander verknüpfen und eine zu jeder Tages- und Nachtzeit zuverlässige Versorgung mit erneuerbaren Energien ermöglichen. Hierdurch soll ein „virtuelles Kraftwerk“ geschaffen werden, das Stromproduzenten und -konsumenten vernetzt und die erzeugte Energie nach Bedarf verteilt.

Nachdem sich die beteiligten Partner aus den Bereichen Industrie, Wissenschaft, Forschung, Versorgung und Verwaltung in 2015 und 2016 auf die grundsätzliche Planung des Zukunftsprojektes konzentrierten, erfolgte 2017 die konkrete Projektumsetzung.

Konkrete Umsetzung

Demnach wurde ein Batteriespeichersystem an das Borkumer Mittelspannungs-Stromnetz angeschlossen, das die überschüssige Energie aus Windkraft und Photovoltaik speichert. Zahlreiche Haushalte, Hotels, Kliniken und Betriebe wurden mit Photovoltaikanlagen und verschiedenen Speichersystemen ausgestattet. Ein Teil der Straßenbeleuchtung wurde auf Solarbetrieb umgerüstet. Und auf dem Dach des Nordsee Aquariums sowie des angrenzenden Luftbades wurden mehrere Photovoltaik-Module installiert. Diese sorgen für den Betrieb einer Wärmepumpe, die wiederum nach dem Kühlschrankprinzip dafür verantwortlich ist, das Wasser in den Becken der Aquarium-Bewohner ausreichend zu kühlen.

Alle fünf Anwendungsfälle werden über eine Management-Plattform zu einem „virtuellen Kraftwerk“ zusammengeführt, sodass bei Bedarf überschüssige erneuerbare Energie – z.B. aus Windkraft – in den Anwendungsfällen gespeichert und bei Bedarf wieder verbraucht werden kann. Sollten es im Laufe des Jahres 2018 zu erfolgreichen Projektergebnisse kommen, könnten solche virtuellen Kraftwerke auch auf dem Festland installiert werden – und dazu beitragen, dass wir schon bald zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt werden können.

Übrigens: NETfficient ist nicht nur zukunftsweisend, sondern bringt auch unmittelbar konkreten Nutzen. So profitiert die Insel allein schon von den im Rahmen des Projektes installierten Anlagen und Speichersystemen, die nach Ablauf lohnenswert an die teilnehmenden Haushalte, Hotels, Betriebe und Einrichtungen veräußert werden sollen. Bei einer Lebensdauer von rund 12 Jahren sowie einer durchschnittlichen Energiekosteneinsparung von ca. 800 Euro jährlich ist die Investition in eine Übernahme der entsprechenden Anlagen durchaus lohnenswert!

Mehr Informationen zum Projekt NETfficient finden Sie im Kundenmagazin der Borkumer Stadtwerke „stadtwerke-info“, das in den kommenden Wochen in Ihrem Briefkasten steckt.

 

Burki-Fans aufgepasst! Der kleine blaue Wal und seine Wattfreunde gehen der Geschichte der Feuerschiffe auf den Grund und lernen dabei spannende Fakten über die schwimmenden Leuchttürme kennen. Alles beginnt mit einem spontanen Tauchtrip ins Seegebiet Borkum-Riff, das einst als berüchtigter Schiffsfriedhof galt. Moni, Marina, Ralli und Krusti staunen nicht schlecht über die vielen Schiffswracks, die auf dem Meeresgrund liegen – fragen sich aber gleichzeitig, wieso hier anscheinend längere Zeit kein Schiff mehr untergegangen ist. Doch Burki wäre nicht Burki, wenn er nicht auch darauf eine Antwort hätte. Er erklärt seinen Freunden die Bedeutung von Feuerschiffen – und wie diese früher in der Nähe von Sandbänken und Riffen verankert wurden, um als schwimmende Leuchttürme rechtzeitig vor der Gefahr zu warnen. Dabei berichtet er von meterhohen Wellen, schweren Stürmen sowie mutigen Seemännern, die trotz aller Widrigkeiten stets dafür sorgten, dass das rettende Licht im Turm niemals ausging.

Als sie schließlich wieder festen Boden unter den Füßen haben, führt Burki die anderen zur BORKUMRIFF, die als letztes Feuerschiff im Jahre 1988 ihren Anker einzog – und seitdem als Museum, Denkmal und Nationalparkschiff im Schutzhafen auf Borkum vertäut ist. Hier lernen sie auch die freundlichen Mitglieder des Fördervereins kennen, die das Traditionsschiff in Schuss halten und regelmäßig aufregende Touren unternehmen. Sie nehmen die Wattfreunde mit an Bord und erzählen ihnen interessante Geschichten über die Kapitänsbrücke, die Nationalparkausstellung, den rot-weißen Leuchtturm und vieles, vieles mehr. Und ihr werdet es nicht glauben! Burki & Co. sind so begeistert, dass sie gleich mit zum Hafengeburtstag nach Hamburg fahren, wo sich die – auch liebevoll als „Rote Lady“ bezeichnete – BORKUMRIFF als Ehrengast präsentiert.

Ihr seid nun neugierig geworden – und möchtet die ganze Burki-Geschichte lesen? Dann nichts wie hin zur Roten Lady im Schutzhafen! Dort warten frisch gedruckte Exemplare auf Euch!

Bereits seit April organisieren die ehemalige Deutschlehrerein Barbara Fremdling, die ehemalige Verwaltungsangestellte Heide Eden, die frühere Berufsschullehrerin Heidi Ludewig sowie der emeritierte Professor Dr. Ulrich Langkamp ehrenamtlich einen nahezu einmaligen Unterricht, im dem Flüchtlingen auf Borkum der Umgang mit der deutschen Sprache beigebracht wird. Die Kursteilnehmer – überwiegend syrische Kurden aus dem stark umkämpften Aleppo – kommen von Montag bis Donnerstag jeweils 5 Unterrichtsstunden in ihrem Klassenzimmer im Gemeinderaum der katholischen Kirche „Maria Meeresstern“ zusammen und lernen vor allem das Hör-Verstehen und Sprechen. Oberstes Ziel dabei ist es, den Flüchtlingen die sprachliche Bewältigung von Alltagssituationen zu vermitteln, damit diese z.B. verinnerlichen, wie man sich richtig vorstellt oder sich beim Einkaufen, Essen, Wohnen und bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zurechtfindet.

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Die Flüchtlinge freuen sich über den Unterricht und arbeiten fleißig mit.

Im Rahmen des Unterrichts arbeiten Lehrer und Flüchtlinge mit aus Landesmitteln finanzierten Lehrmaterialien, nutzen jedoch auch auf weitere Publikationen und Schriftstücke wie das BURKANA-Magazin. „Ich vermute, dass kein BURKANA je so intensiv genutzt wurde wie diese beiden Frühlings-Sommerausgaben. Aus dem letzten Heft haben die Schüler alle möglichen Fotos/Fototeile herausgeschnitten und mithilfe einer lange Liste von meinen Worterklärungen – von Milchbude über Musikpavillon bis Buhne – zu Wortkarten geklebt, die auswendig gelernt und bei einem Stadt-Strandspaziergang ‚in echt’ wieder zu entdecken waren. Wie gut diese ‚Borkumwörter’ langfristig bei allen sitzen, werde ich kommende Woche mit dem neuen Burkana-Magazin rausfinden: dann müssen die Schüler alles Fotografierte in Worte fassen“, erklärt Barbara-Fremdling.

Die ehrenamtliche Lehrerin lobt zudem den im aktuellen BURKANA-Magazin veröffentlichten Beitrag über den Flüchtlingsunterricht mit den Worten: „Wichtig ist, dass der Artikel – vor allem mit seinem empathischen Schlussabsatz – geeignet ist, vielleicht beim Leser doch irgendwo schlummernde Aversionen gegen DIE Flüchtlinge auszuräumen.“

Die neueste Ausgabe des BURKANA-Magazins erhalten Sie kostenlos u.a. in der Kulturinsel und der Tourist-Info am Bahnhof.

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